Die Federal Reserve zögert seit Monaten, die Leitzinsen in der größten Volkswirtschaft der Welt weiter anzuheben. Zwar zeigt sich der US-Arbeitsmarkt weitgehend stabil. Die Inflation - als zweiter großer Leitindikator für die Geldpolitik der Fed - will aber nicht anziehen. Außerdem gilt der Zustand der Weltwirtschaft als gegenwärtig zu unsicher.

Kurz vor der mit Spannung erwarteten Rede der Fed-Chefin Janet Yellen haben sich mehrere US-Notenbanker für eine baldige Zinserhöhung ausgesprochen. Die US-Notenbank plane, die Wirtschaft "heiß laufen zu lassen", sagte der Präsident des Fed-Ablegers von San Francisco, John Williams.

Ähnlich äußerte sich seine Kollegin von Kansas City, Esther George. "Mein Ziel ist nicht, das Wirtschaftswachstum zu verlangsamen", sagte sie. Zuvor hatte der Chef der Fed von Dallas, Robert Kaplan, gesagt, die Fed solle in "nicht allzu ferner Zukunft" zu einem weiteren Zinsschritt in der Lage sein.

Negativzinsen in Japan und Europa

Die diesjährige Tagung in Jackson Hole trägt den Titel "Belastbare Geldpolitik-Rahmenbedingungen für die Zukunft schaffen".

Die Notenbanken der Welt suchen noch immer nach Wegen aus den Folgen der großen Finanzkrise von 2008. Neben den USA steckt auch die Eurozone in der Zinsfalle. Wie auch in Japan musste die Europäische Zentralbank Negativzinsen einführen. In Großbritannien drückte die Bank of England die Leitzinsen in der Brexit-Debatte auf ein neues Rekordtief.