Die Ölpreise haben am Freitag ihren Anstieg der vergangenen Wochen fortgesetzt. Während europäisches Rohöl wieder deutlich mehr als 50 Dollar kostet, nähert sich US-Rohöl dieser Grenze.

In der Früh kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 51,09 US-Dollar (45,1 Euro). Das waren um 20 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im September stieg um 37 Cent auf 48,59 Dollar.

Seit Anfang August haben die Erdölpreise um mehr als 20 Prozent zugelegt. Auslöser des Anstiegs waren Äußerungen aus wichtigen Förderländern, allen voran Saudi-Arabien. Seither wird darauf spekuliert, dass sich das Ölkartell OPEC mit anderen Produzenten auf Förderobergrenzen einigen könnte. Analysten halten die Erfolgsaussichten auf eine Einigung jedoch für gering, weil ein ähnlicher Versuch erst im Frühjahr gescheitert war.

Opec-Gipfel erneut im September

Die OPEC-Länder wollen bei einem Treffen in Algerien Ende September über die Entwicklungen am Ölmarkt sprechen. Analysten erwarten aber keine durchschlagenden Ergebnisse. "Wir sind skeptisch, dass neue Gespräche über eine Fördergrenze der OPEC und anderen großen Produzenten zu einem Ergebnis führen", schrieben Analysten der Bank ANZ in einem Kurzkommentar. "Die Preise sind nur marginal über den Preisen, als sich die Gruppe in Doha getroffen hat und sie keine Lösung finden konnten."

Saudi-Arabien, einer der größten Ölproduzenten der Welt, kündigte darüber hinaus an, seine Ölproduktion im August auf ein Rekordniveau ausweiten zu wollen. "Die jüngsten Nachrichten aus Saudi-Arabien unterstützen die Preise nicht wirklich", sagte Rohstoff-Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank. Er hält einen erneuten Rückgang der Preise für wahrscheinlich.

Das lang anhaltende Preistief bei Öl wirkte sich für Autofahrer positiv an der Zapfsäule aus, die niedrigen Treibstoffpreise dämpfen die Inflation.