Geschäftsführer Jörn Werner bestätigte in einem Reuters vorliegenden Brief an die Führungskräfte die Pläne, A.T.U an einen Käufer aus der Werkstatt-Branche zu verkaufen. "Diverse internationale Strategen sind in den letzten Monaten mit dem Ziel einer Partnerschaft an uns herangetreten", heißt es in dem Schreiben. Derzeit liefen Gespräche "mit einer größeren Gruppe von strategischen Interessenten". Die Firma aus Weiden in der Oberpfalz soll bis Jahresende in neue Hände kommen.

A.T.U war Ende 2013 an seine Gläubiger um den Hedgefonds Centerbridge gefallen, nachdem der Finanzinvestor KKR kein frisches Geld mehr in das Unternehmen stecken wollte. Die neuen Investoren erließen A.T.U 600 Mio. Euro Schulden und suchen nun den Ausstieg.

Umsatz zuletzt gestiegen

Seit gut einem Jahr bemüht sich eine neue Geschäftsführung um den ehemaligen Chef von Conrad Electronic, Werner, darum, das Geschäft von A.T.U zu stabilisieren. In dem Brief berichtet er von ersten Erfolgen. Der Umsatz sei von April bis Juni erstmals seit 2011 erstmals nicht mehr zurückgegangen. Im Geschäftsjahr 2015/16 (per Ende Juni) habe A.T.U 977 Mio. Euro umgesetzt, 2016/17 soll es leicht auf 990 Millionen steigen. Der operative Gewinn soll den Planungen zufolge dann bei 36 Mio. Euro liegen. "Mittelfristig sind wir zuversichtlich, das operative Ergebnis wieder in den dreistelligen Bereich zu führen", heißt es in dem Brief.

Der erfahrene Sanierer Hans-Joachim Ziems arbeitet zugleich daran, die aus Sicht von A.T.U deutlich überhöhten Mietkosten der Filialen zu senken. Bis Jahresende soll damit laut Werner ein zweistelliger Millionenbetrag eingespart werden. Firmengründer Peter Unger hatte das Geschäft und die Immobilien separat verkauft.