Schwarze Zahlen waren bei Amazon lange eine Seltenheit, plötzlich schafft der Online-Handelsriese einen Rekord-Quartalsgewinn nach dem anderen.  Konzern-Chef Jeff Bezos profitiert auch persönlich vom Erfolg. Fünf Mal in Serie legte das Unternehmen von Tech-Milliardär Bezos nun bereits schwarze Quartalszahlen vor - das hat es bei Amazon seit 2012 nicht gegeben.

Die steigende Nachfrage nach Speicherplatz im Internet schiebt das Wachstum beim weltgrößten Online-Händler Amazon kräftig an. Der US-Konzern steigerte Gewinn und Umsatz im zweiten Quartal deutlich. Auch das Prime-Programm zur Kundenbindung habe sich gut entwickelt, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Die Aktie legte nachbörslich zwei Prozent zu.

58 Prozent Zuwachs

Amazon konnte vor allem im Geschäft mit Cloud-Angeboten für eine Auslagerung von Speicher- und Software-Diensten ins Internet punkten. In der Datenwolke betrug der Umsatz-Zuwachs 58,2 Prozent auf 2,89 Milliarden Dollar. Auch mit dem Treueprogramm Prime lief es rund, die Zahl der Abonnenten stieg. Hier erhalten die Mitglieder für einen Jahresbeitrag ihre Waren schneller, teils ohne Lieferkosten sowie Zugang zu diversen Angeboten wie Musik, Filme und TV-Sendungen.

Der Gesamtumsatz stieg im Frühjahr um 31 Prozent auf 30,4 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn verzehnfachte sich nahezu auf 857 Millionen Dollar. Bei beiden Kennziffern übertraf Amazon die Markt-Prognosen. Für das dritte Quartal erwartet Amazon zwischen 31,0 und 33,5 Milliarden Dollar Umsatz.

Konkurrenz zu Apple und Google

Der Konzern hat in den vergangenen Jahren Milliarden in Smartphones und Tablets, Videos, eigene Filme sowie Spiele gesteckt. Damit soll Konkurrenten wie Apple,Google und dem aufstrebenden Video-Portal NetflixParoli geboten werden. Viel Geld wanderte auch in den Ausbau des Cloud-Angebots und einer eigenen Lkw-Flotte, in Logistikzentren, schnellere Lieferzeiten und neue Mitarbeiter.