Der mexikanische Mobilfunkkonzern America Movil trennt sich von einem Teil seiner Anteile an der Telekom Austria. Durch den Verkauf von 7,8 Prozent an dem österreichischen Telekomkonzern verringere sich der Anteil auf 51,89 Prozent, teilte der Konzern des Milliardärs Carlos Slim mit.

Die Mexikaner hatten sich im Syndikatsvertrag mit der teilstaatlichen Telekom Austria verpflichtet, einen Teil abzugeben um damit den Streubesitz von derzeit rund zwölf Prozent auf 20 Prozent zu erhöhen. Ob dies nun dieser Schritt war ist offen.

Jedenfalls gab die Investmentbank Citigroup bekannt, eine bis zu 400 Millionen Euro schwere Anleihe zu begeben, die in Aktien der Telekom Austria getauscht werden könne.

Rätselraten bei Telekom

Bei der Telekom herrscht Rätselraten über den Aktienverkauf. Offiziell gab es auf APA-Anfrage nur ein "Kein Kommentar", hinter den Kulissen sei indes zu hören, dass der heimische IT-Leitbetrieb im Dunklen tappt, berichtet die APA.

Dafür spricht auch, dass es noch keine Pflichtmitteilung ("ad hoc") der Telekom zu diesem Aktienverkauf der Konzernmutter America Movil gegeben hat. Würde die Telekom aber über Kursrelevante Informationen verfügen und diese den Aktionären verheimlichen, würde sie sich strafbar machen.

Gerüchte, wonach die Mexikaner die Telekom komplett übernehmen wollen und sich die Telekom von der Wiener Börse zurückzieht, haben sich jedenfalls nun fürs Erste zerschlagen. Mit den nun 51,89 Prozent hat America Movil jedenfalls weiterhin des Sagen im Konzern. Die Republik Österreich hält 28,4 Prozent an dem einstigen Monopolbetrieb. An der Spitze steht der Argentinier Alejandro Plater, der von America Movil entsandt wurde - obwohl Österreich das Vorschlagsrecht für den Konzernchef gehabt hätte.