Die Bank Austria-Mutter UniCredit will sich am zweiten Banken-Rettungsfonds Atlante 2 beteiligen, der unter dem Druck der italienischen Regierung zur Rettung von Problembanken gegründet worden ist. UniCredit will sich den Fonds mit 320 Millionen Euro mitfinanzieren. Dasselbe will der Konkurrent Intesa Sanpaolo tun, berichtete die Tageszeitung "La Repubblica".

Ziel sei, mindestens drei Milliarden Euro für Atlante 2 zu sammeln. Der im April eingerichtete Bankenrettungsfonds Atlante 1 war bisher mit 4,25 Milliarden Euro ausgestattet, um in allen Fällen einzugreifen, bei denen Geld zum Aufkauf notleidender Darlehen oder zur Kapitalstützung der Institute benötigt wird. Ein Teil des Geldes für den zweiten Bankenrettungsfonds soll dabei von der staatlichen Förderbank CDP sowie von staatlichen Pensionsfonds stammen.

Verhandlungen mit EZB

Gerüchte, wonach die toskanische Krisenbank Monte Paschi di Siena (MPS) als einzige Bank Italiens bei den EZB-Stresstests scheitern wird, haben die Aktie des ältesten Geldhauses der Welt am Dienstag erneut in den Keller geschickt. Als Ramschaktie gilt inzwischen das MPS-Papier, das am Dienstag um 4,5 Prozent auf 0,27 Euro absackte und wegen starker Kursverluste vorübergehend vom Handel ausgesetzt wurde.

Die angeschlagene Bank verhandelt mit der EZB um einen Plan, der den Verkauf von notleidenden Krediten vorsieht. Die drittgrößte Bank des Landes sitzt auf milliardenschweren Krediten, die sie voraussichtlich nicht oder nur zum Teil zurückerhält. Die Probleme des ältesten Geldhauses der Welt stehen für die Sorgen der gesamten italienischen Finanzbranche. Diese sitzt auf faulen Krediten in Höhe von insgesamt 360 Mrd. Euro.