Die hitzige Debatte über eine mögliche Angleichung des bislang steuerbegünstigten Diesels zu anderen Treibstoffen ebbt nicht ab. Jetzt meldet sich die Fachgruppe Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer zu Wort. „Eine Erhöhung der Steuerlast, so wie sie sich die beiden Minister vorstellen, können unsere Betriebe keinesfalls mehr stemmen“, so der steirische Fachgruppen-Obmann Albert Moder. „Wir fordern deshalb die Einführung eines ,Wirtschaftsdiesels’ mit einem eigenen Steuersatz.“

Wie berichtet, denken Umwelt- und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter sowie Infrastrukturminister Jörg Leichtfried über diese steuerliche Angleichung nach. Aus umweltpolitischer Sicht sei eine Begünstigung für den Dieseltreibstoff nicht mehr zu rechtfertigen, so der Tenor.

"Würde weitere Arbeitsplätze vernichten"

Die wirtschaftspolitische Sichtweise jedoch bleibe dabei aber unberücksichtigt, kritisiert Moder. Bereits jetzt sei die Besteuerung von Treibstoffen in Österreich im internationalen Vergleich auf höchstem Niveau. „Wir sind schon längst die Melkkuh der Nation“, so Moder. „Weitere Belastungen können unsere Betriebe nicht mehr stemmen. Wir sind schon jetzt kaum noch konkurrenzfähig im internationalen Wettbewerb. Wenn jetzt die Treibstoffkosten auch noch stark steigen, würde das für viele Betriebe das Aus bedeuten und in Österreich weitere Arbeitsplätze vernichten."

Moder, selbst Transportunternehmer, schlägt daher die Einführung eines „Wirtschaftsdiesels“ für österreichische Unternehmen vor, um dieses Problem zu umschiffen. „Wir brauchen da eine Regelung, so wie wir sie über Jahrzehnte etwa für die heimischen Bauern hatten“, erklärt Moder.