EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat sich für engere Handelsbeziehungen zu Russland ausgesprochen. Dies liege in der Hand der Mitgliedstaaten und sollte an die Umsetzung des Minsker Friedensabkommens für die Ukraine geknüpft werden, schrieb der Luxemburger in dieser Woche in einem Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Das Schreiben liegt der Nachrichtenagentur Reuters vor.

Juncker hat nach eigenen Worten seine Mitarbeiter mit der Prüfung beauftragt, wie sich die EU und die Eurasische Wirtschaftsunion annähern könnten. Dem Staatenverbund gehören neben Russland auch Armenien, Kasachstan, Kirgistan und Weißrussland an.

Die Initiative könnte für Putin ein Anreiz sein, in der Ukraine-Krise enger mit dem Westen zusammenzuarbeiten. Die EU und die USA hatten zahlreiche Sanktionen gegen die Regierung in Moskau erlassen, weil Russland im vergangenen Jahr die ukrainische Halbinsel Krim annektierte. Außerdem wird Putin immer wieder vorgeworfen, die prorussischen Rebellen in der Ostukraine zu unterstützen. Wegen des Kampfes gegen die Extremistenmiliz IS gab es aber zuletzt eine Annäherung insbesondere von Frankreich und Russland.