Italien setzt im Bahnbereich immer stärker auf Hochgeschwindigkeit. Die italienischen Staatsbahnen (FS) führen ab dem 14. Juni den neuen Superzug "Frecciarossa 1000" (Roter Pfeil) ein, der eine Geschwindigkeit von 400 Stundenkilometern erreichen kann. Er wird schrittweise alle Züge des Typs Frecciarossa ersetzen, die auf Italiens Hochgeschwindigkeitsnetz verkehren.

Der
Der "Frecciarossa 1000" © FS

Der Zug, der zu Ehren des 2013 verstorbenen Königs der italienischen Sprinter "Pietro Mennea" heißt, wurde vom italienischen Zughersteller AnsaldoBreda, einer Tochter des Rüstungskonzerns Finmeccanica, sowie von Bombardier Italia gebaut. "Er ist Europas modernster Zug", berichtete der CEO der italienischen Staatsbahnen, Michele Mario Elia.

600 Kilometer in zwei Stunden 15 Minuten

In zwei Stunden und 15 Minuten - 45 Minuten weniger als bisher - wird ab Dezember die 600 Kilometer lange Strecke zwischen Rom und Mailand bewältigbar sein. Am weiteren Ausbau des Schienennetzes für den auch als "fliegenden Zug" gepriesenen ETR ohne Neigetechnik wird gearbeitet.

Der Zug mit 440 Plätzen bietet laut Elia höchsten Komfort. Der Preis für die Mailand-Rom-Strecke ändert sich durch den Einsatz des neuen Superzuges nicht. Die Staatsbahnen wollen mit dem neuen Frecciarossa vor allem der kränkelnden Fluggesellschaft Alitalia Kunden abspenstig machen und auf der Schiene der privaten Konkurrenz der NTV-Gruppe zuvorkommen.

Zugleich wollen die Staatsbahnen auch im regionalen Bahnverkehr für mehr Qualität sorgen. 140 regionale Züge sollen bestellt werden. Geplant ist der Erwerb von weiteren 500 Zügen, die die komplette Flotte regionaler Züge in Italien ersetzen soll, berichtete Elia.