Die internationalen Finanzaufseher will Öl-Händler zu mehr Transparenz verpflichten, um Manipulationen an den Energiemärkten einen Riegel vorzuschieben. Händler sollten zumindest alle Geschäftsabschlüsse veröffentlichen, die die offizielle Preisbemessung beeinflussen könnten, teilte die Internationale Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden Iosco in einem Zwischenbericht mit. Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) hatten die Organisation 2011 damit beauftragt, die Rolle von Preisberichtsagenturen sowie die heftigen Ausschläge auf den Öl-Märkten in den vergangenen Jahren zu untersuchen. Die Preisnotierungen dieser Agenturen für Over-the-Counter-Öl-Geschäfte und Derivate sind die Grundlage für milliardenschwere Abschlüsse.

Bisher hätten Händler die Möglichkeit, durch unvollständige Angaben über ihre Geschäftsabschlüsse die Preisfestsetzung zu beeinflussen und damit Vorteile zu erzielen. Die angestrebte Auskunftspflicht könnte die Offenlegung von Informationen mit sich bringen, die bisher als vertrauliche Geschäftsdaten gelten. In einem früheren Bericht hatte die Iosco sogar die Gründung einer unabhängigen Aufsichtsbehörde für Preisberichtsagenturen in Aussicht gestellt. Von einem direkten Regulierungssystem war im aktuellen Bericht allerdings nicht mehr die Rede.