Die Geldentwertung in Österreich hat sich im Jänner etwas entschleunigt. Die Inflationsrate gab im Jahresabstand auf 3 Prozent nach - im Dezember hatte sie noch 3,2 Prozent betragen, im November 3,6 Prozent. Hauptpreistreiber seien - erneut - Treibstoffe, Wohnen und Nahrungsmittel gewesen, teilte die Statistik Austria heute, Mittwoch, mit. Die leichte Abnahme der Inflation begründeten die Statistiker mit Basiseffekten bei Mineralölprodukten und Lebensmitteln, deren Preise bereits vor einem Jahr deutlich zugelegt hatten. Gegenüber dem Monat Dezember sanken die Preise hierzulande um 0,3 Prozent.

Die Treibstoffe nicht eingerechnet wären die Preise in Österreich im Durchschnitt nur um 2,5 Prozent gestiegen. Berücksichtigt man nur den sogenannten Mikrowarenkorb, der sich hauptsächlich aus Nahrungsmitteln zusammensetzt und den täglichen Einkauf abbildet, erhöhten sich die Preise im Jänner im Jahresabstand sogar um 5,1 Prozent. Der wöchentliche Einkauf (inklusive Treibstoffe) verteuerte sich im 12-Monats-Abstand um 5,2 Prozent.

Der für die Eurozone berechnete harmonisierte Preisindex Österreichs (HVPI) lag im Jänner um 2,9 Prozent über Vorjahr, im Dezember waren es noch 3,4 Prozent. Die Teuerung für Pensionistenhaushalte (PIPH) wurde mit 3,2 Prozent im Jahresabstand ermittelt - im Dezember hatte sich der Wert auf 3,3 Prozent belaufen.

Eurozone

Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone ist im Jänner leicht auf 2,6 Prozent gesunken. Im Dezember 2011 hatte sie noch 2,7 Prozent betragen, geht aus den jüngsten am Mittwoch veröffentlichten Daten von Eurostat hervor. In der EU-27 betrug die Teuerung 2,9 Prozent, das ist ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Dezember des Vorjahres.

Die geringsten Inflationsraten verzeichneten im Jänner Schweden (0,7 Prozent), Irland (1,3) und Malta (1,5). Die höchste Teuerung wurde in Ungarn (5,6 Prozent), Estland (4,7), Polen und der Slowakei (je 4,1) registriert. Österreich wies einen Preisauftrieb von 2,9 Prozent aus.

Hauptverursacher der Inflation waren Kraftstoffe für Verkehrsmittel, Öl und Gas, während Telekommunikation, Bekleidungsartikel und Gemüse am stärksten preissenkend wirkten. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht bei Raten von bis zu 2 Prozent die Preisstabilität gewahrt.

Täglicher Einkauf wird teurer

Besonders stark nach oben gingen die Preise im Jänner für Haushaltsenergie - sie stiegen um durchschnittlich 5,7 Prozent. Vor allem Heizen wurde empfindlich teurer: Die Preise für Heizöl legten im Jahresabstand um 16 Prozent zu, jene für Gas um 11 Prozent. Auch Wohnen kostete mehr - die Mieten lagen im Jänner um 4,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich um 3,2 Prozent.

Für Sprit war um 9 Prozent mehr zu berappen als noch vor einem Jahr, geht aus den Berechnungen der Statistik Austria hervor. Die Wartung und Reparatur von Pkw kostet nun im Durchschnitt um 4 Prozent mehr.

Der tägliche Einkauf verteuerte sich im Jänner im Jahresabstand um 5,1 Prozent - im Dezember hatte das Plus noch 2,8 Prozent betragen. Der wöchentliche Einkauf schlug mit 5,2 Prozent mehr zu Buche, nach einer Teuerung von 5,5 Prozent im Dezember.

Die Preise für Nahrungsmittel kletterten zum Jahresauftakt um durchschnittlich 2,7 Prozent, jene für alkoholfreie Getränke um 8,3 Prozent. Einen Ausreißer nach oben bildet Kaffee, der sich um 16 Prozent verteuerte. Ebenfalls empfindlich mehr kosten Fleischwaren (plus 5 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (plus 6 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 4 Prozent). Bedeutend billiger geworden sind dafür Obst (minus 12 Prozent) und auch Gemüse (minus 2 Prozent).

Auffallend entwickelten sich im Jänner auch die Preise für Schmuck und Uhren, die im Zwölf-Monats-Zeitraum um 13 Prozent zulegten.

Gegenüber dem Vormonat wesentlich billiger waren im Jänner Bekleidung und Schuhe, was überwiegend auf den Winterschlussverkauf zurückzuführen ist. Die Preise für Textilien sanken im Durchschnitt um 14 Prozent, Schuhe um 9 Prozent.

Der auf europäischer Ebene harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) lag im Jänner im Jahresabstand mit 2,9 Prozent leicht unter dem nationalen VPI. Die Statistik Austria begründet dies mit der unterschiedlichen Gewichtung der einzelnen Ausgabengruppen wie etwa "Wohnung, Wasser, Energie", "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" oder "Bekleidung und Schuhe".

Pensionisten waren bei ihren Ausgaben mit einer Inflation von 3,2 Prozent im Jänner etwas stärker belastet als der Durchschnitt (3,0 Prozent), da vor allem Krankenhaus- und Sozialschutzdienstleistungen sowie Heizöl teurer wurden. Diese Posten sind im Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) stärker gewichtet.