Für viele Lacher sorgte am Mittwoch Abend der Kabarettist Gernot Kulis in der vollen Bärnbacher Sporthalle. Seine eigenen Erfahrungen verpackte Kulis mit Witz und Ironie. Von dem Mysterium „Baumarkt- Mitarbeiter“ und manchmal zu hilfreichen Nachbarn über seine Reisen nach Pamplona und Amsterdam erzählte er während seiner zweistündigen Show. Publikumsnah gab sich der gebürtige Kärntner auch bei der kurzen Autogrammstunde nach der Vorstellung. Die Kleine Zeitung hat den 41-Jährigen zum Interview getroffen:

Sie sind jetzt schon eine Weile mit Ihrem neuen Programm unterwegs. Wie viele Shows haben Sie bisher gespielt?
Gernot KULIS: Bärnbach ist der erste Termin in dieser Woche, aber insgesamt haben wir die Show schon zwischen 90 und 100 Mal gespielt. Im Jahr habe ich circa 140 Auftritte. Wir touren dieses Mal von September bis Mai. In den Sommermonaten sind dann Ferien angesagt, eine Zeit, die ich mit meiner Familie verbringen kann.

Die Weststeiermark ist dabei immer ein fester Bestandteil jeder Tour?
Ja, ich habe mit meinem Kabarettprogrammen unter anderem schon in Voitsberg auf der Burg gespielt, aber auch bereits im Volkshaus in Bärnbach. In der Sporthalle, wie dieses Mal, war ich allerdings noch nie.

Wie geht es bei Ihnen und Ihrer Crew auf Tour zu? Benehmt Ihr euch immer?
Normalerweise läuft es bei uns ruhig ab, ich habe allerdings in einem Hotelzimmer einmal einen Stuhl zerstört. Seitdem schaukle ich nicht mehr. Da ist viel zusammengebrochen mit dem Sessel (lacht).

Sie sind neben Ihrer Arbeit als Kabarettist auch schon sehr lange der „Ö3-Callboy“. Präferieren Sie einen Ihrer beiden Jobs?
Ich kann nicht wirklich behaupten, dass ich eine der beiden Aufgaben der anderen vorziehe, weil beide eine unterschiedliche Art des Arbeitens sind. Während ich für den „Callboy“ viel Zeit im Studio verbringe, habe ich als Kabarettist ständig den Kontakt zum Publikum. Beides sind Dinge, die ich sehr gerne mache.

Haben Sie schon einmal für einen „Callboy“ jemanden in der Weststeiermark angerufen?
Ich bin mir sicher, dass ich schon einmal jemanden hier angerufen habe. In guter Erinnerung ist mir aber der Anruf beim Vizebürgermeister von Gamlitz in der Südsteiermark geblieben. Ich habe vorgegeben, von einer Speditionsfirma zu sein und das Gamlitzer Osterei abholen zu wollen, weil es größer war als das Riesenei der Deutschlandsberger. Das hat dem Vizebürgermeister natürlich nicht sonderlich gut gefallen (lacht).

Wie lange dauert es, ein Programm zu schreiben und zu planen?
An „Herkulis“ habe ich ungefähr ein Jahr geschrieben. Wenn mir ein Titel für ein Programm einfällt, muss er mir immer ein paar Monate im Kopf bleiben und mir dann immer noch gefallen, damit ich weiß, dass es der Richtige ist.

Warum genau „Herkulis“?
In meinem Programm geht es um die „Antihelden“ des Alltags. Wir sind alle nicht perfekt, aber wir können alle auf unsere eigene Art Helden sein.