Das rote Fell fällt aus, der einst buschige Schweif ist ausgedünnt und die wilden Tiere suchen vermehrt die Nähe zum Menschen und zur Zivilisation. So äußert sich die Fuchsräude bei den erkrankten Wildtieren. Steiermarkweit haben Jäger mit der hoch ansteckenden und für Hunde sehr gefährlichen Krankheit zu kämpfen. Auch im Bezirk Voitsberg stolpern Menschen immer wieder über warnende Schilder, die auf die Gefahr, die von erkrankten Füchsen ausgeht, hinweisen.

Es ist die sogenannte Räudemilbe, die die Krankheit auf die Wildtiere überträgt und als Parasit zu einem elendigen Tod der erkrankten Füchse führt. „Vor allem während der Paarungszeit tritt die Krankheit bei den Füchsen vermehrt und in Wellen auf, weil zwischen den Tieren mehr Kontakt besteht“, erklärt Voitsbergs Bezirksjägermeister Johann Hansbauer. Vor allem in die Nähe von Gehöften verirren sich die Füchse, die durch die Krankheit zutraulich werden. „Füchse sind prinzipiell keine Kulturflüchter und auch in gesundem Zustand häufig im Stadtgebiet zu finden, doch die Fuchsräude lässt die Tiere auch vor dem Menschen weniger zurückschrecken.“

Erst vor Kurzem wurde wieder ein toter Fuchs im Bezirk gefunden
Erst vor Kurzem wurde wieder ein toter Fuchs im Bezirk gefunden © Landesjägerschaft

Für den Menschen ist die Krankheit nicht gefährlich. Zwar ist die Fuchsräude auch auf Personen übertragbar, verursacht allerdings nur Juckreiz und kann medikamentös behandelt werden. Problematisch ist die Krankheit allerdings für den besten Freund des Menschen. Für Hunde kann die Krankheit im Falle einer Übertragung wie für die Füchse tödlich enden. „Die Krankheit ist für Hunde deshalb so gefährlich, weil sie nicht einmal mit einem erkrankten Fuchs in Berührung kommen müssen, um sich anzustecken. Oft reicht es, einen Weg entlang zu gehen, auf dem ein von Fuchsräude befallenes Tier unterwegs war“, warnt Marion Sarkleti-König vom Landesjagdamt Steiermark.

Hinweistafeln

174 Tafeln warnen derzeit allein im Bezirk Voitsberg auf Wegen und in Wäldern vor der Krankheit. „Sobald die Hochzeit der Räude vorüber ist, werden dann auch die Tafeln umgehend wieder entfernt, um nicht unnötig Besorgnis auszulösen“, erklärt Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau. „Fuchsfunde werden in speziellen Kunststoffsäcken entfernt.“ Im vergangenen Jahr waren bei im Bezirk durchgeführten Stichproben fünf von sieben untersuchten Verdachtsfällen von Räude befallen gewesen.

Wirklich schützen kann man seine Haustiere vor der Krankheit nicht, mit Achtsamkeit kann aber vorgebeugt werden. „Auf viel begangenen Wegen im Wald sollte man achtsam sein. Auch ist es ratsam, den Hund in Waldgebieten an die Leine zu nehmen“, rät Hansbauer.