Im Bezirksbüro der ÖVP in Voitsberg war es gegenüber sonstigen Wahlgängen eher ruhig. Konnte man in den vergangenen Jahren die Ergebnisse der Gemeinden, die nach und nach eintrafen, kommentieren, so blieben diese laut den Bestimmungen bis zur ersten Hochrechnung kurz nach 17 Uhr aus.
Und trotz der Anspannung war die Stimmung bis zur Verkündung der ersten Hochrechnung durchwegs positiv, als größter Konkurrent wurde die FPÖ angesehen. Bis zur Hochrechnung stärkte man sich bei einer kräftigen Jause, die für die Gäste bereit stand.
"Die Erwartungen und Hoffnungen in das Team Kurz sind groß", sagte Andreas Herz, der ÖVP-Spitzenkandidat für den Bezirk Voitsberg vor Bekanntgabe der ersten Hochrechnung.
Jubel über Dreier
Spannung dann um 17 Uhr vor dem Fernseher, die Hochrechnung lässt zwar kurz auf sich warten, doch dann der erleichterte Jubel: Die ÖVP liegt als einzige Partei mit einem Dreier vorn an der Spitze.
Jubel auch unter den Funktionären aus den einzelnen Orten, so Vize Walter Gaich, Vizebürgermeister von Voitsberg: "Wir konnten in der Stadt Voitsberg unseren Stimmenanteil verdoppeln. (Anmerkung: von 599 auf 1094). Zufriedenheit in den Gesichtern, schließlich konnte man in allen Gemeinden im Bezirk zulegen. Die Freude wurde nur unwesentlich davon getrübt, dass man im Bezirk um 84 Stimmen und 0,3 Prozentpunkte hinter der SPÖ blieb. Bei der Jause wurde noch debattiert, ob Kern weiterhin der SPÖ vorstehen werde, auch über eine mögliche Blau-Rote Koalition wurde gesprochen.
Regierungsauftrag
"Ich sehe den Wahlausgang positiv, der Dreier steht vorne", freute sich Landtagsabgeordneter Erwin Dirnberger. Kurz habe Motivation gebracht und die Probleme erkannt. "Nach den Gepflogenheiten wird Sebastian Kurz als Vertreter der eindeutig stärksten Kraft vom Bundespräsidenten mit der Regierungsbildung beauftragt werden", so Dirnberger weiter.
Rundum zufriedene Gesichter, hat man doch erstmals nach langer Zeit bei einer Landes- oder Bundeswahl – ausgenommen Gemeinderatswahlen – den Stimmenanteil deutlich erhöhen können. „Dank Kurz“, lautete der einhellige Tenor.
"Mich stimmt vor allem positiv, dass wir wieder viel Jugend in unseren Reihen haben, die aktiv mitgestaltet", machte Dirnberger als einen der positiven Trends in der türkisen Partei aus.