Kilometerweit war die Rauchsäule zu sehen, als am Donnerstagabend ein Sägewerksgebäude in Unterfladnitz in Vollbrand stand. Es dauerte nur Minuten, bis neun umliegende Feuerwehren angerückt kamen – mit 34 Fahrzeugen und 212 Mann.

Ein Kamerad verletzte sich leicht, für die anderen war es einer von vielen Einsätzen, denn die Weizer Wehren rückten im Vorjahr 3454 Mal aus und leisteten dabei 47.507 Stunden.

Das Sägewerk stand in Vollbrand
Das Sägewerk stand in Vollbrand © Jonas Pregartner

Jürgen Wiener aus St. Ruprecht war als örtlicher Feuerwehrkommandant Einsatzleiter bei dem Großbrand. Er ist bereits seit jungen Jahren bei der Feuerwehr. Neben seinem Job als Kundendiensttechniker bleibt kaum noch Freizeit. Die wenige, die er hat, verbringt er mit seiner Familie. „Man geht freiwillig und gerne zu den Einsätzen und es ist für uns natürlich selbstverständlich geworden, dass wir da anderen helfen. Wenn man von der Bevölkerung oder den Medien Lob bekommt, gibt das Kraft“, meint der 35-Jährige. Zunächst koordinierte er die Löscharbeiten alleine, bald bildete sich ein Einsatzstab. Ein Stabsmitglied war Abschnittskommandant Josef Plank, der auch beruflich für die Feuerwehr, nämlich im Landesverband, tätig ist. Nach der ersten, kurzen „Chaos-Phase“ beim Einsatz schaue man, ob Menschen oder Tiere in Gefahr sind, so Plank, „dritte Priorität ist, Sachwerte zu schützen“.

Karl Feichter, stellvertretender Weizer Kommandant, goss gerade seine Blumen, als es losging. Der 46-Jährige ist im Job als Brandschutzbeauftragter für die Sicherheit seiner Arbeitskollegen verantwortlich. Auch ihm bleibt neben Beruf und Feuerwehr nicht viel Zeit. Heute verrichtet er Sicherungsdienst bei der Weizrallye.

Vor Einsatzbeginn auch am Garteln war Wilfried Harrer (Feuerwehr Kühwiesen). Wenn der 41-Jährige nicht gerade Brände löscht oder Autos aus Gräben zieht, fährt er gern ans Meer. „Und ich baue gerne am Haus herum, immer weiter, es wird nie fertig werden.“

Gerade seine Koffer gepackt als er alarmiert wurde hat Jürgen Hofer, Kommandant der Gleisdorfer. Gestern ging es dann ab in den verdienten Kurzurlaub. Neben Ehe und Feuerwehr sportelt der Berufsunteroffizier. Der Einsatz für ihn war schwierig, er kannte den Sägewerksbesitzer.

Von einer Atemschutzübung direkt zum Einsatz ging es für Florian Reiter (Feuerwehr Nitscha). Der Kampf gegen die Flammen liegt bei ihm in der Familie, sein Vater war Kommandant. Beruflich fordert ihn seine Installationsfirma.

Christoph Puchas rückte mit den Labucher Kameraden zur Übung nach, um das Übungsfeuer zu löschen. Nach Unterfladnitz musste er nicht mehr. Um seine Jause fiel Puchas dennoch um – diese wollte er gerade essen, als die Sirene heulte.