Mit einer unerfreulichen Entdeckung begann für Alexandra Schönauer, Geschäftsführerin der Feistritztalbahn, just jener Tag, an dem sich Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer zu einer Bummelzugfahrt angesagt hatte.

Unbekannte Schmierfinken hatten in Birkfeld in der Montagnacht vier Waggons mit riesigen Schriftzügen verunstaltet. "Früher waren es wenigstens politische Botschaften", erinnert sich Schönauer. "'Holz'" und 'Sorry'", wie die Schriftzüge lauten, "sind jetzt halt auch nicht sehr kreativ".

Dienstagabend hieß es deshalb für Schönauer und ihre Kollegen von der Feistritztalbahn ausrücken zum Putzeinsatz. Zumindest die Fenster konnten sie nach insgesamt mehr als dreistündiger Arbeit von der Farbe befreien. "Mit einem Holzblecherl und einem Wettex haben wir gearbeitet – im Regen!", ärgert sich Erika Rottensteiner. Die Farbe auf den Waggons lässt sich hingegen nur durch Abschleifen entfernen. Das sei bei laufendem Betrieb nicht möglich und werde wohl eine "Frühjahrsaktion" werden, meint Schönauer. Kein leichtes Schicksal für die finanziell ohnehin angeschlagene Bahnlinie. Der Schaden dürfte jedenfalls 30.000 Euro deutlich übersteigen.

Ihrem Ärger machte die Geschäftsführerin auf Facebook mit dem Posting "He, ihr Vollidioten! Wir danken für eure hirnverbrannte Unterstützung!" Luft. Mit gewaltiger Resonanz, mehr als 300 Leute teilten ihren Beitrag. Für einige, der Schmieraktion eher positiv gegenüberstehende, Kommentare hat sie aber kein Verständnis. „Wir sind eine Museumsbahn und haben einen historischen Auftrag. Wir müssen nicht hipp und modern sein", stellt sie klar.

Ärgerlich für die Geschäftsführerin der Feistritztalbahn außerdem: Heuer starten die Feistritztalbahnen ein Projekt, bei dem Jugendliche einen Waggon nach ihren Vorstellungen gestalten und einrichten dürfen – annehmend, dass die Sprayer Jugendliche sind. 

Auch am Weizer Bahnhof trieben Schmierfinken ihr Unwesen. Dienstagnacht wurde ein Triebwagen der Landesbahnen verunstaltet. Das sei heuer bereits der dritte Vorfall, erzählt Daniel Schreiber, der örtliche Betriebsleiter. Vermutlich ist es die selbe Tätergruppe wie in Birkfeld, heißt es aus Polizeikreisen.