Herr Doktor Pieper, im Internet gibt es fast keine Informationen über Sie. Warum ist das so?
STEFAN PIEPER: Ich bin nicht derjenige, der sich im Internet veröffentlichen muss. Ich habe zum Beispiel auch keine sozialen Netzwerke. Und ich bin als Person nicht wichtig. Es zählt nur das Werk. Wir sind ein Standort mit 1100 Mitarbeitern und ich trage, wie jeder andere Mitarbeiter, einen Teil bei.
Vor ihrem Wechsel nach Weiz 2013 waren Sie vier Jahre Werksleiter in Ungarn. Wie funktionieren diese Wechsel?
PIEPER: Ich bin seit 1995 bei Siemens. Die Diskussion, ob jemand bereit ist, ins Ausland zu gehen, wird mit den Mitarbeitern immer wieder geführt. Man muss es beruflich und auch privat sehen. Für uns als Familie war immer klar, wenn wir gehen, dann nur zusammen. Dann muss man sich anschauen, welche schulischen Möglichkeiten es gibt, welchen Einfluss hat es auf die Kinder.
Als sie nach Budapest gegangen sind, waren Ihre Kinder sechs und acht Jahre alt. Ein schwieriger Schritt in diesem Alter, oder?
PIEPER: Nein, eigentlich ist es in dem Alter noch relativ einfach, weil die Kinder noch sehr stark auf die Eltern bezogen sind. Wo die Eltern sind, ist die Welt in Ordnung, und wenn die Eltern wo anders sind, ist die Welt immer noch in Ordnung. Die deutsche Schule in Budapest hat es dann auch erleichtert. Man muss nur immer diesen Schritt zurück nach Deutschland im Auge behalten – passen die Lehrsysteme zusammen. Was wir natürlich nicht wollten, ist, dass die Kinder ein Jahr in der Schule verlieren, nur weil der Vater unterwegs ist.