Der Fall hatte österreichweit für Aufsehen gesorgt: Vor einigen Wochen hatten sich zwei Oststeirer beim Waschen ihrer Fahrzeuge im Raum Hartberg mit Legionellen infiziert. Diese Bakterien, die die potenziell tödliche Legionärskrankheit hervorrufen können, wurden offenbar durch den Sprühnebel bei so genannten Lanzenwaschanlagen verbreitet. Die beiden Männer hatten die Bakterien eingeatmet. Sie erkrankten an einer Lungenentzündung und mussten im Spital behandelt werden. Sie sollen mittlerweile wieder gesundet sein.

Die beiden Waschanlagen wurden gesperrt. Im Land wurde ein Krisenstab eingerichtet, geleitet von Brigitte Konecny (Fachabteilung 13). Von sämtlichen Waschanlagen der Steiermark - laut Behörde rund 700 bis 800 - wurden die Daten angefordert. Es gab Gespräche mit den Herstellern und der Wirtschaftskammer, Gesundheitsexperten, Amtssachverständige und Juristen waren eingebunden.

Hunderte Wasserproben wurden genommen und ausgewertet. Auch die beiden betroffenen Waschanlagen, die davor technisch umgerüstet wurden, wurden beprobt. Nun ist das erste Testergebnis da: Es gibt keinen Hinweis auf Legionellen. Eine der beiden Anlagen ist nach Auskunft in der Bezirksbehörde Hartberg-Fürstenfeld bereits wieder in Betrieb.

Eine zweite Anlage ist noch gesperrt, auf den Befund der Wasserprobe wird gewartet.

Unter Generalverdacht

Laut Brigitte Konecny werden nun Rahmenbedingungen für derartige Waschanlagen festgelegt: Welche Grenzwerte gibt es? Wie werden die Anlagen gepflegt? Was muss man bei der Wartung beachten? "Es wird ein Leitfaden erstellt, damit nichts mehr passiert." Hauptproblem seien vor allem die wasserführenden Leitungen. Es müsse teilweise technische Anpassungen geben.

In der Bezirkshauptmannschaft Hartberg-Fürstenfeld lobt man den Einsatz der Unternehmer. "Es war eine positive Überraschung, dass sämtliche Betriebe und Erzeuger von derartigen Waschanlagen sehr kooperativ waren." Man habe rasch und unbürokratisch gehandelt. "Immerhin stand ja eine ganze Branche unter Generalverdacht."