Mitte Mai waren die Vorwürfe gegen den Wildoner Bürgermeister Helmut Walch (SPÖ) erstmals öffentlich geworden (Die Kleine Zeitung berichtete exklusiv): Der südsteirsche Ortschef soll zusammen mit dem Geschäftsführer eines Bauträgers bei Grundstücksgeschäften "getrickst" haben. Der Bauträger hatte sich Ende 2015 relativ günstig eine 1,8 Hektar große Liegenschaft aus einer Konkursmasse gesichert. Die Fläche in Weitendorf, die großteils aus Ackerland bestand, wurde kurze Zeit darauf von der Marktgemeinde zu Bauland umgewidmet. Auch der Bürgermeister kaufte ein Grundstück in unmittelbarer Nähe seines Hauptwohnsitzes dem Bauträger ab.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelte wegen des Verdachts der Vorteilsannahme und Vorteilszuwendung. Nun ist die Anklage rechtskräftig, am 20. Dezember müssen sich Walch und der Geschäftsführer vor dem Straflandesgericht Graz verantworten, berichtet der ORF Steiermark.

Um diese Flächen, die jetzt Bauland sind, geht es
Um diese Flächen, die jetzt Bauland sind, geht es © Robert Lenhard

Die beiden Angeklagten haben die Vorwürfe bisher bestritten. Helmut Walch räumte im Mai gegenüber der Kleinen Zeitung zwar eine schiefe Optik ein, stellte aber klar: "Es gab keine Absprachen, ich kann auch niemandem eine Umwidmung in Bauland versprechen und alleine durchsetzen." Die ganze Angelegenheit sei politisch motiviert. 

Bei einer Verurteilung drohen den Angeklagten bis zu drei Jahre Haft. Für beide gilt die Unschuldsvermutung.