Wie gewohnt heiß zur Sache ging es Dienstagabend in Wildon bei der Wiederholung der geplatzten Gemeinderatssitzung von letzter Woche. Höhepunkt war die Abstimmung über vorgezogene Neuwahlen, die von FPÖ-Chef und Gemeindekassier Andreas Url mit einem dringlichen Antrag auf die Tagesordnung genommen wurde. "Da es keine gesicherten Mehrheiten mehr gibt, wäre das die beste Lösung für Wildon. Regeln wir das selbst, bevor das Land eingreift", appellierte Url an das Plenum. SPÖ-Bürgermeister Helmut Walch gab sich davon betont unbeeindruckt: "Ich habe keine Angst vor Neuwahlen, aber ich möchte mich zuerst mit meinen Gremien beraten und das Thema in der nächsten Gemeinderatssitzung behandeln." Abgestimmt wurde trotzdem: In einer geheimen Wahl sprachen sich nur elf Mandatare - wohl jene von FPÖ und ÖVP - für vorgezogene Neuwahlen aus. Ein Gemeinderat enthielt sich der Stimme, 13 waren dagegen. Die notwendige Zweidrittelmehrheit von 17 Stimmen wurde damit klar verfehlt. Die Hoffnung der FPÖ, dass neben der ÖVP auch einige freie Abgeordnete oder sogar SPÖ-Mandatare mitziehen würden, bestätigte sich nicht.