Im September 2016 erlangte Feldbach mit seinen „scharfen“ Einkaufstagen internationale Aufmerksamkeit. Das Werbevideo aus dem „Scharfen Feldbach“ sorgte damals für heftiges Rauschen im Blätterwald und selbst der deutsche TV-Satiriker Jan Böhmermann widmete sich den Südoststeirern.


Jetzt sorgt wieder eine Wirtschaftsinitiative in der Bezirksstadt für Gesprächsstoff. Morgen Freitag, dem 4. Mai, laden nämlich die Unternehmer der „Längsten Modestraße im Südosten Österreichs“ zu einem „göttlichen Spektakel“. Dazu gibt es ein „göttliches Gewinnspiel“, „göttliche Angebote“ und auch ein göttliches Frühstück wird serviert.
Aber nicht allen gefällt das. Eine Leserin der Kleinen Zeitung (Name der Redaktion bekannt) wandte sich in einem Brief an Bürgermeister Josef Ober und zeigte sich wegen des „Göttlichen Spektakels“ „entsetzt und enttäuscht“. Zudem beklagte sie sich über den „beschämenden Missbrauch des Wortes göttlich“.

Fingerspitzengefühl

Auf Nachfrage der Kleinen Zeitung zeigte sich auch der Feldbacher Dechant Friedrich Weingartmann wenig glücklich mit dem Werbeslogan. „Ich möchte das jetzt nicht skandalisieren, aber es ist schon eine Grenzüberschreitung. Das nächste Mal würde ich ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl empfehlen, himmlisch wäre besser gewesen“, sagt Weingartmann. „Viele Menschen“ hätten ihn deswegen schon angesprochen. Und er könne verstehen, dass so mancher Gläubige „irritiert“ sei.

Stefan Preininger, Sprecher der Gruppe, unterstreicht: „Wir wollten keine religiösen Gefühle verletzten.“ Für das erste gemeinsame Fest wollte man sich mit dem Namen von der „Langen Nacht des Einkaufs“ abheben. Anlässlich des bevorstehenden Muttertages sollte das Göttliche der Frau hervorgehoben werden. Und passend zum Wonnemonat sei es „eine Anspielung auf die römische Göttin Mai“, so Preininger. Ob es eine gewollte Provokation war? „Bei Gott nicht“, versichert Preininger mit einem Augenzwinkern.

Bürgermeister sieht's gelassen

Auch Bürgermeister Josef Ober sieht die Sache entspannt: „Wir leben in Feldbach Bürgerbeteiligung und da kann und will ich mich als Bürgermeister nicht überall einmischen.“ Vielmehr sei er erfreut darüber, dass sich die Unternehmer der Ungarstraße und der Bürgergasse „gefunden haben“ und eigenständig Projekte entwickeln.