Am Donnerstagnachmittag entlud sich der Himmel über der Südoststeiermark. Eine Gewitterfront ließ über Teilen der Region auch Hagel niedergehen. Der Hagel und Starkregen sorgten vor allem im Raum Schwabau, Krusdorf (beide Gemeinde Straden), Trössing (Gemeinde Gnas) und Dietersdorf am Gnasbach (Gemeinde St. Peter am Ottersbach) laut dem Feuerwehrabschnittskommandanten Karl Liebmann "für lokale Überflutungen".

Zehn Feuerwehren im Einsatz

Derzeit stehen die Feuerwehren Dietersdorf, Bierbaum, St. Peter am Ottersbach, Perbersdorf, Trössing, Straden, Krusdorf, Schwabau, Eichfeld und Halbenrain mit Dutzenden "Florianis" im Einsatz. "Es handelt sich um Pumparbeiten, weil in mehrere Gebäude Wasser eingedrungen ist", schildert Liebmann.

Aber auch der Verkehr ist betroffen. So ist aktuell etwa die L 274, die Schwabauerstraße, zwischen den Ortsgebieten von Krusdorf und Waasen wegen Überflutungen gesperrt.

Rund fünfzehn Minuten hat es bei Leserreporterin Alexandra Monschein in Schwabau (Gemeinde Straden) durchgehend gehagelt. "Am Anfang waren es etwa ein Zentimeter große Hagelkörner, dann wurden sie kleiner, aber sie kamen ganz dicht herunter", erzählt die Betreiberin eines Buschenschankes.

Sie rechnet im Weinbau aber mit keinen großen Schäden. "Wir haben zum Glück noch keinen Austrieb, aber im Obstbau sind die Triebe schon ausgebrochen", so Monschein.

"Es gab einen Wolkenbruch, wie ich ihn noch nie gesehen habe", erzählt Anna Pock aus Trössing. Den Ort traf es besonders. "Das Wasser ist durch die Ortschaft geschossen und die Keller standen teilweise bis zu einen Meter unter Wasser", schildert Franz Konrad, Bereichs-Pressebeauftragter der Feuerwehr. Mittlerweile hat sich die Situation aber entspannt. Die Niederschläge haben zwar großteils aufgehört, die Feuerwehren arbeiten auf Hochtouren.

Ungewöhnlich ist so ein Hagelschauer für diese Jahreszeit jedoch nicht, wie Christian Pehsl, Meteorologe an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Graz, erklärt: "Viele und eher kleine Hagelkörner, das ist typisch für diese Jahreszeit."

Niedrige Frostgrenze

Der Grund dafür liege an der Frostgrenze, die derzeit tiefer ist als beispielsweise im Hochsommer. "Derzeit liegt sie auf rund 2100 Metern, das bedeutet, dass die Kugel während ihres Falls weniger Zeit hat, um zu schmelzen. Besonders der Raum Bad Gleichenberg, St. Anna am Aigen und Straden waren laut seinen Aufzeichnungen betroffen. Pehsl gibt jedoch auch Entwarnung: "Es ist so gut wie vorbei, die nächsten Tage wird es schön."