Es war am Freitagabend kurz vor 19 Uhr. Da hörte Jakob Schreiner, der sich gerade im Badezimmer des Hauses der Familie Schreiner befand, ungewöhnliche Geräusche. "Ich war überrascht und habe mir zuerst gedacht, dass ich mich täusche", erzählt der 12-Jährige, der Jungfeuerwehrmann bei der Freiwilligen Feuerwehr Eichfeld ist. Aber rasch war ihm klar, dass es sich um Hilferufe einer Nachbarin handelte. Jakob reagierte sofort und richtig. Telefonisch informierte er seine Eltern, die sich gerade auf dem Weg nach Hause befanden. Die Eltern fuhren daraufhin gleich zum Haus der Nachbarin und fanden sie vor dem Haus am Boden liegend.
Nachbarin lag schon eine halbe Stunde verletzt in der Kälte
Die 76-Jährige war gestürzt, hatte sich dabei schwer verletzt und konnte nicht mehr alleine aufstehen. Laut eigenen Angaben hatte sie schon eine halbe Stunde in der Kälte gelegen und um Hilfe gerufen. "Wir haben sie erstversorgt, sofort die Rettung alarmiert, gemeinsam mit einer weiteren Bekannten beruhigt und auch die Tochter der Frau verständigt", erzählt Jakobs Vater Johannes. Das Rote Kreuz übernahm dann die weitere Versorgung und brachte die schwer verletzte Frau ins LKH Wagna.
Lob vor versammelter Mannschaft
Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn der Nachwuchsfeuerwehrmann die Hilferufe nicht gehört hätte und die Frau länger in der Kälte gelegen wäre. Ob seines Verhaltens, das der Frau vermutlich das Leben gerettet hat, sie aber jedenfalls vor Schlimmerem bewahrte, gibt sich Jakob bescheiden.
Für sein vorbildliches Verhalten wurde Jakob gleich tags darauf von Bereichsfeuerwehrkommandant Volker Hanny besonders belobigt. Dazu bot sich beim Wissenstest des Bereichsfeuerwehrverbandes in Weinburg am Saßbach vor der versammelten Radkersburger Feuerwehrjugend die beste Gelegenheit.
