Bei Lena Mara (22) hat sich einiges zusammengebraut: Die begeisterte Bierbrauerin besuchte ein Jahr lang die renommierte Doemens-Akademie für Brau-, Getränke und Lebensmittelindustrie und machte somit ihr Hobby zum Beruf.

Seit Kurzem darf sich die Köflacherin nun als Malz- und Braumeisterin bezeichnen. Laut Doemens-Geschäftsführer Wolfgang Stempfl ist sie – neben einer Salzburgerin – die erste Österreicherin, die in München diese einschlägige Ausbildung absolviert hat. Sie ist damit eine der jüngsten Bierbrauerinnen Österreichs.

Früher Spritzer, heute Bier

Eine Momentaufnahme (noch) mit Seltenheitswert. Denn wo Hopfen mit Malz, Hefe und Wasser vergoren wird, sind Frauen rar gesät. Bis heute ist Bierbrauen in Österreich eine Männerdomäne. Ein Umstand, dessen sich auch Lena Mara bewusst ist.

"Ich möchte mit meinen Bieren Frauen für das Getränk begeistern", hat die 22-Jährige einen Plan gefasst. Bei ihren Freundinnen hat das Vorhaben bereits gefruchtet. Längst wird in der Mädelrunde Bier getrunken. "Früher haben wir beim Fortgehen noch Spritzer bestellt", erinnert sich die Köflacherin.

Das feine Gespür für das herbe Getränk hat sie von ihrem Vater. Und das, obwohl Bernd Mara die Liebe zum Bierbrauen selbst erst vor einigen Jahren für sich entdeckt hat. Tröpfchenweise hat er das Fachwissen an seine Tochter weitergegeben.

Praxis sammeln

Umso faszinierter ist er nun vom Weg, den sie eingeschlagen hat: "Es ist ein Traum für mich." In der familieneigenen Stubalmbrauerei in Köflach produziert Bernd Mara Gerstensaft für die ganze Region. Immer öfter greift auch Tochter Lena in den Brauprozess ein.

Ein bewusster Schritt, zumal die 22-Jährige den Betrieb eines Tages übernehmen soll. Noch ist es nicht so weit. Ab Herbst möchte Lena Mara zumindest ein Jahr lang in verschiedenen Brauereien anheuern, um dort Praxis zu sammeln und Bierstile kennenzulernen. Zudem ist ein Aufenthalt im Ausland geplant.

Mit dem angeeigneten Wissen will sie ihrer Kreativität im eigenen Braukessel freien Lauf lassen. "Mit den Grundstoffen Wasser, Malz, Hopfen und Hefe lassen sich so viel verschiedene Geschmäcker kreieren", schwärmt sie. Den aktuellen Craft-Beer-Hype wolle sie nutzen, um Pale Ale oder Spezialbier möglichst vielen munden zu lassen, sagt sie.