Die Jahre, in denen die Hartberger Budgetzahlen und Rechnungsabschlüsse mit verfinsterter Miene im Gemeinderat vorgetragen wurden, scheinen vorbei. 138.720 Euro im ordentlichen Haushalt und 91.476 Euro im außerordentlichen Haushalt betragen die Überschüsse, die im Vorjahr im Gemeindebudget erwirtschaftet wurden.

"Ich muss allen Mitarbeitern der Gemeinde danken, dass sie ihre Budgetposten genau eingehalten haben", freute sich Finanzreferent Markus Gaugl (VP) gemeinsam mit Bürgermeister Marcus Martschitsch (VP) über das Ergebnis. Doch nicht nur sie, sondern auch ein Zuwachs an Kommunalsteuereinnahmen durch die Betriebe und höhere Ertragsanteile des Bundes durch die um 400 Einwohner gestiegene Bevölkerungszahl der Stadt sind für die Mehreinnahmen verantwortlich.

Dazu kommen Einnahmen von den Stadtwerke durch eine hohe Gewinnausschüttung und den Verkauf der Gemeindewohnungen, mit deren Erlös Kredite getilgt worden sind. So sank der Verschuldungsgrad der Gemeinde von Ende 2016 bis Ende 2017 von 5,36 Prozent auf 2,62 Prozent. "Wir bewegen uns in Richtung eines Verschuldungsgrads von null Prozent", kündigte Gaugl für die nächsten Jahre an.

SP und FP wollen mehr Geld für Straßensanierungen

Die Opposition nahm die Zahlen zwar wohlwollend zur Kenntnis, SP- Klubobmann Kurt Massing forderte jedoch, dass es angesichts der Konsolidierung des Gemeindebudgets nun wieder an der Zeit sei, Geld für Investitionen in die Hand zu nehmen: "Zum Beispiel für das Hartberger Erholungszentrum und die Sanierung schlechter Straßen in den Ortsteilen", erklärt Massing. Ein Umstand, auf den auch Herbert Lechner (FP) energisch hinwies. Bürgermeister Martschitsch entgegnete, dass man die Prioritätenliste bei den Sanierungen abarbeiten werde: "Außerdem ist jetzt Winter."

Stadtrat Christoph Wallner (Grüne) erinnerte wiederum daran, dass das gute Ergebnis auf Einmaleffekte zurückzuführen sei, die in Zukunft ausbleiben würden. Wallner erklärte: "Die Kredite für die Wohnungen liegen jetzt eben bei der Stadtwerke-Tochter statt bei der Gemeinde."