In Sachen des umstrittenen Feuerwerk-Testschießens in St. Marein bei Knittelfeld liegt nun eine erste Stellungnahme des Bundesministeriums für Inneres vor. Wie berichtet hatte sich eine Gruppe Anrainer rund um Peter Grasser an die Volksanwaltschaft in Wien gewandt, nachdem Interventionen bei lokalen Behörden kein Ergebnis brachten. Die Volksanwaltschaft bat in einem ersten Schritt das Ministerium um seine Einschätzung.

Die Bezirkshauptmannschaft Murtal hat demnach 20 Einzelpositionen genehmigt: Feuerwerkskörper der Kategorien F2 und F4. Insgesamt 211 Geschosse, darunter 80 Kugelbomben und 44 Batterien der höchsten Kategorie, wobei eine Batterie bis zu 100 Schuss enthalten kann. Von 17 bis 21.30 Uhr war der Pyro-Test am 17. November 2017 genehmigt. Für die Volksanwaltschaft ist die „besonders hohe Anzahl an pyrotechnischen Gegenständen der Kategorie F4“ beim Testschießen in St. Marein auffallend. „Der Lärm ist bei der höchsten Kategorie nicht einmal begrenzt. Vom Feinstaub, der bei so einer Veranstaltung freigesetzt wird, ganz zu schweigen“, so Grasser.

Laut österreichischem Pyrotechnikgesetz hat die Behörde einem Veranstalter die Abhaltung eines Feuerwerks nur unter „Vermeidung von Gefährdung von Leben, Gesundheit und Eigentum von Menschen oder der öffentlichen Sicherheit sowie von unzumutbaren Lärmbelästigungen“ zu genehmigen. Genau das sehen die Anrainer als wunden Punkt: Der Lärm über mehrere Stunden sei nicht zumutbar.

ORF-Dreh im Murtal

Auch für die Volksanwaltschaft bleiben Fragen offen, sie richtet nun eine neuerliche Anfrage an das Innenministerium. Dabei soll vor allem zu der mangelnden Verständigung der Anrainer und zur Lärmbeeinträchtigung unter Berücksichtigung der entsprechenden behördlichen Auflagen Stellung bezogen werden.

Während die Anfrage läuft, wird auch das Team der ORF-Sendung „Bürgeranwalt“ im Murtal drehen. Der Termin wurde für Mitte April bereits fixiert, neben Grasser werden sich auch weitere Anrainer gegen das Testschießen in ihrer Gemeinde aussprechen. Im Anschluss an den Dreh werden Gegner und Befürworter sowie Behördenvertreter ins Studio nach Wien zu einer „Pro und Kontra“-Diskussion mit Moderator Peter Resetarits eingeladen, Ziel ist eine einvernehmliche Lösung des Konflikts.