Grundstücksbesitzer, Förster, Jäger, Gemeindevertreter, Touristiker und Mountainbiker. Was anfangs nach einer durchaus bunten Mischung klingt, sind die wichtigsten Ansprechpartner von Florian Gruber und Daniel Kraut. Seit vielen Jahren in der Mountainbike-Szene unterwegs, will das Duo alle Beteiligten an einen Tisch bringen, um etwaige Konflikte zwischen den unterschiedlichen Bezugsgruppen auszuräumen.

„Es gibt einen Verein, der die generelle Öffnung der Wege fordert, das ist negativ für den Mountainbikesport“, erklärt Kraut. Vielmehr schwebt ihm eine gezielte Kanalisierung von Strecken im Wald vor, wie er es – gemeinsam mit Manuel Gruber – bereits in Aflenz oder Mariazell umgesetzt hat: „Wir wollen ein, zwei, drei Wege, wo Mountainbiker gerne gesehen werden.“ Die regelmäßige Wartung der Strecken, die von den Gemeinden oder Tourismusverbänden in Auftrag gegeben werden muss, spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Haftung.
„Die meisten Grundstücksbesitzer wissen nicht, dass es da eine Regelung gibt“, erklärt Kraut. Demnach würden Gemeinden oder Tourismusverbände eine Haftpflichtversicherung übernehmen, um den Grundstücksbesitzern die Sorge zu nehmen, bei etwaigen Unfällen auf ihrem Gelände haften zu müssen.

Infoabend

Um weitere Fragen zu klären, laden Gruber und Kraut am 18. Jänner um 18 Uhr zum ersten Mountainbike-Infoabend in den Festsaal St. Lorenzen im Mürztal. Weil neben Vortragenden wie Armin Kaltenegger (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und Manuel Gruber (bereist Strecken in der ganzen Welt) bereits Gemeindevertreter zugesagt haben, sind Kraut und Gruber optimistisch, auch in puncto Tourismus den Mountainbikesport voranzubringen. „Wenn man auf dieser Welle reiten will, muss man alle Bezugsgruppen an Bord haben“, sagt Kraut, zumal sich mit illegalen Strecken keine Werbung machen lässt. Ebenfalls thematisieren will Kraut den Trend zum E-Mountainbike. „Immer mehr Hütten bieten Tankstellen auf dem Berg an“, sagt Hochsteiermark-Chefin Claudia Flatscher.

Im Murtal veranstaltete der Verein „Upmove“ in den letzten Jahren sogenannte „Trutzpartien“, um Bewusstsein für legales Mountainbiken zu schaffen. Das Ziel: Radfahren auf Forstwegen auf eigene Gefahr zu erlauben. Die Haftung des Grundbesitzers soll aus dem Forstgesetz gestrichen, „Fair Play“-Regeln für Mountainbiker definiert werden. Noch immer gibt es in der Region allerdings wenig offizielle Strecken.