Tausende begeisterte Krampusfans, beste Stimmung und viele schaurige Gestalten: So erlebten viele Besucher den Knittelfelder Krampus- und Perchtenlauf am Wochenende. Auch in Scheifling rückten die Perchten vergangene Woche zum großen Spektakel aus. In sozialen Medien wird über beide Läufe derzeit heftig diskutiert. Auslöser war ein Posting einer Gruppe aus Leoben: Einige Zuschauer seien „eine Frechheit“ gewesen, heißt es in dem Eintrag auf Facebook. Dazu ein Bild einer beschädigten Maske, bei der ein Horn abgerissen wurde. Der Eintrag wurde Dutzende Male geteilt und kommentiert, in Folge meldeten sich weitere Läufer, die von Übergriffen seitens des Publikums berichteten. Unter anderem sollen die Perchten mit Glühwein überschüttet worden sein.

Überrascht von diesen Vorwürfen zeigt sich Nicole Lutter, Obfrau der Veranstalter „Kalvarienberg-Teifl Knittelfeld“. „Wir haben von keinen problematischen Vorfällen gehört“, so Lutter. „Aber natürlich können wir nicht überall dabei sein, das Geschehen ist schwer überschaubar.“ Bezahlt gemacht habe sich das strikte Alkoholverbot für Gruppen, zudem waren alle Läufer und Ordner nummeriert, um bei Vorfällen rasch agieren zu können. Der Polizei wurde keine Sachbeschädigung angezeigt, bestätigt Bezirkskommandant Günther Perger.

"Zufällig gefilmt"

Heftig zugegangen dürfte es beim Scheiflinger Krampuslauf sein. Ein Tausendfach aufgerufenes Live-Video von „D’Rotzbuam“ aus Kapfenberg zeigt, wie ein Zuseher eine Maske beschädigt. „Wir haben zufällig mitgefilmt“, erklärt „Rotzbuam“-Obmann Sascha Wolf. Angeblich wurde auch ein Fell ruiniert, ein weiterer Krampus soll am Genick verletzt worden sein. Umgekehrt beklagen Zuschauer den zu harten Einsatz von Ruten, auch gegen Kinder. Wolf: „Das Problem ist, viele glauben irrtümlich, sie kommen zu Perchtenläufen. Aber in der Vorweihnachtszeit sprechen wir immer von Krampusläufen, und da kommt die Rute zum Einsatz.“ Mehrmals habe man in Scheifling darum gebeten, Kinder von den Absperrungen fernzuhalten. „Unser Sichtfeld ist eingeschränkt, wir wollen keinen verletzen“, so Wolf.