"Wenn ich rede, hört mich niemand. Wenn ich zeichne, schon.“ Ein Satz, der nachklingt. Mindestens so stark wie Julia Maurers Stimme von „Smoky Melody“. Maria-Regine Kugler, Lebenshilfe Wolfsberg, hat den Satz mitgebracht. Er ist die Erklärung eines Menschen, der mehr als konzentriert an seinen Arbeiten sitzt. Ein Mensch, der im handelsüblichen Jargon behindert genannt wird. Wie all die Beeinträchtigten, die an diesem Abend das Veranstaltungszentrum Judenburg mit ihrer besonderen Aura zum Strahlen bringen: Simultania Kunstpreis Österreich 2017. Die Bekanntgabe der zwölf Siegerbilder und der Künstler. Ein penibles Drama, das doch immer wieder dem strengen Takt entflieht. Moderator Gernot Esser lässt es gerne zu, die Uhr hat manchmal eben keine Chance gegen spontane Herzensgeschichten. Eine innige Umarmung da, ein verschmitzter Handkuss hier, minutenlanges Händeschütteln – schon der Ankommensprolog gleicht einem Parcours der vom „Was-kümmert-mich-die-Etikette-Diktat“ Befreiten.