Sie trug Frack, Erdäpfelsack, Matrosengewand und ein original Charlestonkittelchen aus den 1930er Jahren. Aber vor 70 Jahren zieht sie als fesche Ungarin in den Fasching, drei Jahre ist Eva Ederer-Grogger damals alt. „Meine Mutter hat mich verkleidet, mir eine selbst gebastelte Erntekrone aufgesetzt. Aus Kornblumen, Papier – mit den wenigen Mitteln, die es nach dem Krieg halt gab.“ Vor 70 Jahren, da wird erstmals zum Kindermaskenball in den Obdacher Groggerhof geladen, eine betreffend Tradition, Durchhaltevermögen und Beliebtheit wohl einzigartige Veranstaltung. Aus Seckau, aus Wolfsberg kommen die Gäste, nirgendwo gibt es Vergleichbares. „Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh ...“ Die Groggerin geht über vor Erinnerungen, etwa an die Kinderlieder, die sie von der „Urli“ einst gelernt haben. „Die singen wir heute noch“.