Es war ein Projekt, das keiner für möglich hielt: Das Landeskrankenhaus Stolzalpe auf 1200 Meter Seehöhe mit grüner Energie zu versorgen.

„Schon 2003 gab es diesbezüglich Überlegungen, aber alleine der Holztransport hätte den CO2-Ausstoß enorm erhöht, zudem ist eine laute Häckselanlage neben einem Krankenhaus undenkbar“, erzählt Betriebsdirektor Reinhard Petritsch. 2012, in nur acht Monaten Bauzeit, wurde der Traum vom grünen LKH nach Jahren der Planung dann doch Realität.

Möglich machte das ein bislang beispielloses System, das „quasi die physikalischen Gegebenheiten überlistet“, erklärt Kurt Woitischek, Chef der Murauer Stadtwerke. Die 450 Meter Höhenunterschied zwischen Heizwerk und Krankenhaus werden mittels einem speziellen Wärmetauscher überwunden.

Ein Referenzprojekt, das österreichweit für Aufsehen sorgte – und bis heute störungsfrei funktioniert. 600.000 Liter Heizöl und 2500 Tonnen CO2 spart das 200-Betten-Krankenhaus pro Jahr ein, zudem wurden die Energiekosten um zehn Prozent gesenkt. Öl braucht man nur mehr zur Ausfallsicherheit, die Öl-Transporte auf die Stolzalpe haben sich stark verringert.

„Zudem bleibt die Wertschöpfung im Bezirk“, ergänzt Holzwelt-Geschäftsführer Harald Kraxner. Das Heizwerk kauft minderwertiges Holz in der Region auf, das ansonsten im Wald verrotten würde. Derzeit ist ein weiteres Pilotprojekt in Planung: Auf der sonnenreichen Stolzalpe soll eine spezielle Solaranlage mit besonders hohem Wirkungsgrad entstehen. Baubeginn? „Sobald wie möglich.“