Große Feierlichkeiten stehen in Murau bevor: Im Jahr 1617 startete die Ära Schwarzenberg in der Stadt, außerdem begeht Fürst Karl Schwarzenberg im kommenden Jahr seinen 80. Geburtstag. Die Stadt will das mit entsprechenden Feierlichkeiten zelebrieren, wie Bürgermeister Thomas Kalcher bei der Sitzung des Gemeinderats Donnerstag Abend kundtat.

Derzeit sei man noch im Anfangsstadium der Planungen, eines stehe aber fest: „Die Geschichte muss Hand und Fuß haben und über die Bezirksgrenzen hinaus wirken. Das wird natürlich auch Kosten verursachen“, so Kalcher mit rauer Stimme, der während der Sitzung für Schmunzeln sorgt: „Ich bin nicht im Stimmbruch, nur etwas angeschlagen.“

Ausgerechnet bei dieser Sitzung kann der Stadtchef seine Stimme so gar nicht schonen. Schon allein die Verlesung von Einwendungen und Stellungnahmen bezüglich einer Änderung des Flächenwidmungplans dauert.

Geplant ist die Einhausung des Stadtcafé-Gastgartens, wofür rund 100 Quadratmeter Verkehrsfläche ins Kerngebiet eingebunden werden müssten. Wobei die Einwendungen sich eher auf die bauliche Umsetzung und weniger auf den Flächenwidmungsplan beziehen. Kalcher kritisiert außerdem: „Man will, dass etwas passiert, aber es werden einem bürokratische Steine in den Weg gelegt.“

Denn auch Abteilungen des Landes brachten Einwendungen vor – sowie einen Genehmigungsvorbehalt. „Somit wird es schwierig, das Projekt wie geplant heuer noch umzusetzen“, so Kalcher.

Umgesetzt wird wie berichtet auch die Brauerei der Sinne, die Anfang des Jahres eröffnen soll. „Die Brauerei rechnet dadurch mit einem deutlich erhöhten Verkehrsaufkommen“, berichtet Kalcher. Zudem mangele es an Parkplätzen. Die Gemeinde sei allerdings im Besitz größerer, ungenützter Flächen, die man als Parkplatz nutzen könne. Zudem plant die Stadt einige Wohnprojekte: eines gemeinsam mit der Siedlungsgenossenschaft Ennstal, und in der Grazerstraße 12 sind ebenfalls Wohneinheiten geplant.

Bei letzterem Projekt wird laut dem Bürgermeister versucht, einen „völlig neuen Weg zu gehen“, und zwar in Richtung Eigentumswohnungen: „Wir wollen das fertige Projekt veröffentlichen und das Interesse aktiv abfragen. Erst wenn die Wohnungen verkauft sind, geht es an die Umsetzung.“ Im Vorfeld müsse man aber einmal die genauen Kosten erheben.

Kosten verursacht auch das Murau International Music Festival, vor allem da das Land in der Periode 2016 bis 2018 seine Förderungen drastisch reduziert hat. „Ich glaube aber, dass wir das Projekt weitertragen müssen“, verweist Kalcher auf das „hohe Niveau des Festivals und die gute Werbung für die Stadt“.

Als Sänger und Musiker bekannt ist der neue Mandatar, der seit Donnerstag Abend im Gemeinderat Murau sitzt: Armin Bacher (ÖVP) übernahm das Mandat von Berthold Krenn, der sich aus beruflichen und privaten Gründen aus dem Gremium zurückgezogen hat.