Ist die Schnellstraßenbrücke im Westen Judenburgs noch sicher? Eine Frage, die sich so mancher Lenker stellt, der die Brücke passiert. Sind dort doch seit geraumer Zeit ein Kran und Arbeiter zu sehen, die Ausbesserungsarbeiten vornehmen.

Billig gebaut. Dass die Brücke in einem schlechten Zustand ist, wird von offizieller Seite nicht bestritten: "Sie wurde vor mehr als 30 Jahren relativ billig gebaut. Normalerweise ist das Ende der Lebensdauer erst nach 50 Jahren", sagt Gernot Brandtner, Asfinag-Verantwortlicher für bauliche Erhaltung. Die aktuelle Sanierung sei wegen kleinerer Schäden notwendig, habe aber nichts mit Statik-Problemen zu tun.

Genaue Messungen. Ein Sicherheitsrisiko schließt Brandtner aus: "Wir wissen um den Zustand der Brücke. Deshalb gibt es zusätzlich zu regelmäßig vorgeschriebenen Prüfungen und Kontrollen monatliche Präzisionsmessungen."

Bisher habe sich die Brücke nicht gerührt. "Sollte allerdings nur irgendetwas auftauchen, veranlassen wir die sofortige Sperre", sagt Brandtner. Dies war im vergangenen November schon einmal der Fall, als ein Bauarbeiter einen Riss entdeckte - die Sperre dauerte damals aber nur zwei Stunden.

Riesige Probleme. Eine längerfristige Sperre würde verkehrstechnisch riesige Probleme bedeuten. Andreas Braun von der Baubezirksleitung Judenburg: "Man müsste den Verkehr großräumig umleiten: Teils über die Pack, teils über Obdach. Und was sich nicht umleiten lässt, müsste auf Judenburg und Fohnsdorf aufgeteilt werden." Wobei in der Stadt Judenburg das nächste Problem wartet: Hier ist die Murbrücke desolat und könnte eine zusätzliche Belastung nicht vertragen.

Neue Brücke? Zurück nach Judenburg-West. Neben der bestehenden Grünhübl-Brücke steht ein großer Betonbogen. Das ist der Rest einer abgetragenen Schnellstraßenbrücke. Auf diesem Betonbogen soll eine neue Brücke aufgebaut werden - die frühestens 2009 fertig ist. Es könnte aber auch sein, dass gar keine Brücke mehr kommt, bestätigen Insider. Nämlich dann, wenn die Neutrassierung der S 36 eine Anschlussstelle in Judenburg-Mitte - etwa auf Höhe Leiner - vorsieht.