Wo sonst Fußball gespielt wird, wurden in den letzten Tagen Bewerbe ganz anderer Art ausgetragen: In vier Disziplinen wurden auf dem Sportplatz der Brucker Forstschule die Schüler-Staatsmeister in der Waldarbeit ermittelt.

96 Burschen und Mädchen traten in Viererteams an. Am Mittwoch waren bei strahlendem Sonnenschein der Kettenwechsel und der Kombinationsschnitt dran. Am Donnerstag, bei den schwierigen Disziplinen Fallkerb- und Fällschnitt sowie Präzisionsschnitt, regnete es.

„Wurscht, im Wold hamma mir a net imma Sun“, grinste ein Bursche in breitem Kärntner Dialekt. Und die Bedingungen waren ohnehin für alle gleich, wie Sebastian Slovik, Praxislehrer an der Forstschule und Veranstalter der Staatsmeisterschaft, sagte.

Die Bewerbe waren sehr gut organisiert, schon am ersten Tag wurde wie am Fließband an sechs Ständen geschnitten, die Zeit gestoppt, die Genauigkeit vermessen, der Stamm gleichgeschnitten – und der nächste Kandidat stand schon bereit.

Währenddessen hatten im Innenhof der Schule die Kettenwechsler ihre Auftritte. In unglaublicher Geschewindigkeit wurde das Schwert mit der alten Sägekette abmontiert und die neue Kette angebracht. Erschwerend kam hinzu, dass die neue Kette wirklich scharf sein musste, denn man musste mit ihr danach schneiden.

Damit sind wir auch schon beim tieferen Sinn dieses Bewerbes, bei der Sicherheit im Umgang mit der Motorsäge: Die AUVA, die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt, war auch von Anfang an dabei, weil bei der Waldarbeit so viel passiert. Aber für die Burschen und Mädchen standen Spaß und Spannung im Vordergrund, vor viel Publikum zeigten sie, was sie tausendfach geübt hatten.

Viel Interesse fand der Face-to-Face-Bewerb beim Kettenwechsel, ein Parallelbewerb. Es gewannen mit Magdalena Kalcher sowie Thomas Runda zwei Kärntner. Wie überhaupt Kärnten diesmal groß abräumte (siehe Info-Kasten).