Herr Wegscheider, heute redet alles darüber, dass wir Parteien nicht mehr brauchen, es treten bei Wahlen viel lieber Bewegungen an. Wie haben Sie eigentlich den Weg zur SPÖ gefunden?
MANFRED WEGSCHEIDER: Ich stieg mit 21 Jahren in die Gemeindepolitik in meinem damaligen Wohnort Thörl ein. Es war die Zeit des Bruno Kreisky mit seinen Visionen, die er auch auf den Boden gebracht hat, als ich begonnen habe, mich für das politische Leben zu interessieren. Und zur Frage, ob Parteien obsolet sind: Nein! Es stehen zurzeit halt die Personen im Mittelpunkt der Diskussion. Aber das war schon zu Kreiskys Zeiten so – und das ist es auch jetzt mit Kern, Kurz oder Strache. Trotzdem braucht es die Parteien in der Demokratie.