Als zwei riesige Lawinen am Mittwoch am Präbichl vom Rössl und aus einer steilen Rinne am Grüblzinken ins Tal donnerten, war das der Beginn einer groß angelegten Suchaktion. Die Schneemassen hatten sich bis über den Weg zum Eisenerzer Reichenstein geschoben und waren nur knapp oberhalb der Bergstation des Grübl-Skilifts zum Stehen gekommen.

Eine Tourengeherin beobachtete das Spektakel. Weil sie nicht ausschließen konnte, dass jemand verschüttet wurde, alarmierte sie die Landeswarnzentrale. „Eine absolut richtige Entscheidung. Geparkte Autos auf dem Parkplatz des Skigebiets, wo bereits Saisonschluss herrscht, ließen auf Personen schließen, die in der Region unterwegs sind“, erklärt Christian Leitner von der Bergrettung Vordernberg.

Ein Großeinsatz der Bergrettungen Vordernberg, Mautern, Leoben und Trofaiach, der Alpinpolizei und des Bundesheeres und dreier Lawinenhunde war die Folge. Innerhalb kürzester Zeit waren rund 50 Helfer vor Ort. Drei Hubschrauber flogen die Einsatzkräfte zu den Lawinenkegeln, wo sofort nach Verschütteten gesucht wurde. Alles sei sehr schnell gegangen und jeder Helfer habe gewusst, was er zu tun hatte.

Die beiden Einsatzleiter Norbert Gaisrucker und Manuel Thor lobten die hervorragende Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen. Glücklicherweise wurde niemand von den Schneemassen verschüttet.

Appell an Tourengeher

Die Bergrettung appelliert nun aber an die Vernunft der Tourengeher: „Grundsätzlich herrschen sehr sichere Verhältnisse, wenn die Schneedecke über Nacht gefriert. Dann sind auch Touren im sehr steilen Gelände gefahrlos möglich. Im März und April hat die Sonne aber schon viel Kraft und weicht die Schneedecke schnell auf. Die Lawinengefahr steigt“, erklären die Bergretter, die auch zeitliche Tipps geben: „Bei Skitouren im Frühjahr sollte man unbedingt früh aufbrechen und noch am Vormittag abfahren. Je nach Hangneigung, Wetter und Exposition früher oder später“, meint Leitner.

Lawinenwarndienst

Informationen zur aktuellen Lawinengefahr findet man auf der Website des steirischen Lawinenwarndienstes unter lawine-steiermark.at. Die Berichte erscheinen seit dieser Saison bereits am Vortag bis 18 Uhr, was die Tourenplanung deutlich vereinfacht.