"Hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich heute beim Stadtamtsdirektor der Stadtgemeinde Leoben meinen Rücktritt aus allen politischen Ämtern bekanntgegeben habe. Es ist dies die logische Konsequenz meines neuen Lebens, meiner neuen Arbeit und meiner neuen Einstellung zum Positiven im Leben", war Montag Früh die überraschende Nachricht des Leobener VP-Gemeinderates Dominik Dobaj.

Die Politik in Leoben habe ihm immer Spaß gemacht. Sie sei herausfordernd, fordernd, kritisch, erfolgreich, gegen Mauern rennend, abwechslungsreich, oft schwer zu verstehen, manchmal resignierend aber immer eine Erfahrung gewesen", lässt Dobaj wissen.

Ausschlaggebend für seinen Entschluss seien private und berufliche Gründe. "Ich habe schon länger darüber nachgedacht, vor zwei Monaten bin ich schon als Klubobmann meiner Fraktion zurückgetreten. Nun war es an der Zeit, es zu tun", erzählt Dobaj. Er sei in die Politik gegangen, um etwas zu bewegen, aber "wenn man sieht, dass es oft nur um eigene Befindlichkeiten geht und nicht um ein Miteinander für die Stadt Leoben, dann ist es an der Zeit, Konsequenzen zu ziehen."

Berufliche Herausforderungen

Die Respektlosigkeit und der Umgang miteinander, persönliche Angriffe seien nicht das, warum er in die Politik gegangen sei. "Ich habe begonnen, mich von allen Negativem in meinem Leben zu verabschieden und meine neuen beruflichen Herausforderungen lassen mir wenig Zeit für Anderes", führt Dobaj weiter aus. Er sei als Schulassistent für ein Kind mit Down-Syndrom, als Gehirntrainer im Down Syndrom-Zentrum und bei seinem Studium zum Fachsozialbetreuer voll eingedeckt.

"Ich habe aber auch über Parteigrenzen hinaus mit einigen Leuten sehr gut zusammengearbeitet und bin diesen auch freundschaftlich verbunden. Ich musste aber die Reißleine ziehen, weil die Politik dir erst die Freunde, dann die Gesundheit und zum Schluss auch noch die Familie nimmt. Nach gesundheitlichen Problemen im letzten Jahr, war es an der Zeit, etwas zu tun", sagt Dobaj, der sich vor allem bei seiner Familie und  VP-Stadtparteiobmann Reinhard Lerchbammer für jegliche Unterstützung bedankt.