Überlegt wurde schon lange, die Entscheidung fiel dann aber doch recht zügig und wurde auch schnell umgesetzt: Zwei Leobener Traditionsgasthäuser haben sich entschieden, das Jahr 2018 als rauchfreie Lokale zu beginnen. „Wir haben wirklich lange Zeit überlegt, aber es war die einzig richtige Entscheidung“, erzählen Irmgard und Christian Aigner vom Landgasthof Erlsbacher in Leoben-Göss.

„Durch das ständige Hin und Her der Politik, einmal rauchfrei, einmal nicht, haben wir uns zum Wohle der Gesundheit unserer Gäste und Mitarbeiter für eine rauchfreie Zukunft in unserem Lokal entschlossen“, erzählen die beiden Gastronomen. Sie geben auch zu bedenken, dass ja im Rahmen der neuerlichen Debatte, das Rauchverbot auf 18 Jahre angehoben werde. „Wir Wirte müssen noch mehr Sorge tragen, dass sich keine Gäste unter 18 Jahren in den Raucherzonen aufhalten.

Irmgard und Christian Aigner vom rauchfreien GH Erlsbacher in Leoben-Göss
Irmgard und Christian Aigner vom rauchfreien GH Erlsbacher in Leoben-Göss © Johanna Birnbaum

Die Theke in dem Traditionsgasthaus steht gleich im Eingangsbereich, wo alle Gäste vorbeigehen müssen. Auch die Speisen werden aus der Küche dort vorbeigetragen und in die verschiedenen Gastzimmer gebracht. „Der Thekenbereich ist aber jener gewesen, wo geraucht wurde. Wir hatten dann noch zwei Rauchertische. Das war es aber. Beschwerden über nach Rauch riechende Speisen habe es immer wieder einmal gegeben.

Rauchfrei, nicht raucherfeindlich

„Wir sind es aber auch unseren Gästen, den Angestellten und den Kindern schuldig, dass wir ein rauchfreies Gasthaus geworden sind“, erzählen die beiden Wirtsleute, die mit Leib und Seele in ihrem Beruf aufgehen.
Beide betonen aber, dass rauchfrei keineswegs raucherfeindlich bedeute.

„Uns sind auch unsere rauchenden Gäste wichtig, deshalb wollen wir im Freien einen schönen Platz schaffen, wo sich die Raucher für eine Zigarette zwischendurch auch gerne aufhalten. Wir haben ja auch beobachtet, dass viele Raucher zum Essen in den Nichtraucherbereich gegangen sind. Bei vielen rauchenden Stammkunden sind wir auch auf Verständnis gestoßen“, erzählt Christian Aigner.

Für Max Klarmann, Chef des traditionellen Arkadenhofs am Leobener Hauptplatz, war die Entscheidung, sein Gasthaus rauchfrei werden zu lassen, eine schnelle. „Meine Tochter ist 16 Jahre alt, und die hat mir immer erklärt, verrauchte Lokale zu meiden. Das hat mich schon auch zum Nachdenken gebracht. Aber ich habe auch gesehen, dass der Gasthausbetrieb mit vielen Stammgästen, die rauchen, um 20 Prozent zurückgegangen ist. Der Restaurantbetrieb hingegen das Geschäft zieht. Essen und rauchen vertragen sich schlecht“, erklärt er.

Richtige Entscheidung

Er wolle auf keinen Fall, dass sich rauchende Gäste hinausgeschmissen fühlen. „Wir haben auch Raucherzonen im Freien geschaffen. Auch wir haben beobachtet, dass viele Raucher sich beim Essen im Nichtraucherbereich aufhalten“, berichtet er. Klarmann ist überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Das bestätigen auch zwei Gäste. „Wir waren mehr als zwei Jahre lang nicht hier. Als wir gehört haben, dass nicht mehr geraucht wird, sind wir sofort wiedergekommen“, erzählt das Paar.