Es sei ein Schritt, den man mit den Führungen der beiden Unfallkrankenhäuser (UKH) in Graz und Kalwang ein Jahr lang gut überlegt habe, lässt Hannes Weißenbacher, Landesdirektor der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) in Graz wissen. Der „Schritt“ ist einer, der die beiden Standorte als „UKH Steiermark“ nachhaltig absichert. Die Erleichterung ist groß, vor allem bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch bei Patienten.

Erst Anfang 2016 waren Gerüchte im Umlauf, dass das UKH in Kalwang geschlossen werden und eine neue unfallchirurgische Station am Standort Bruck des LKH Hochsteiermark errichtet werden solle. Mehr als 3000 Unterschriften für den Erhalt des Standortes Kalwang wurden gesammelt, und AUVA-Landesdirektor Hannes Weißenbacher übergeben. Er bestätigte damals Gespräche mit der Kages über Kooperationen im medizinischen Bereich. Er stellte auch eine Zusammenlegung der Häuser Kalwang und Bruck nicht in Abrede.

Diese sei nun vom Tisch, wie die AUVA im Dezember des Vorjahres bekannt gab. Das UKH Steiermark an den beiden Standorten in Kalwang und Graz wird zusammen das größte Traumazentrum der Steiermark. „Es ist eine Stärkung beider Standorte. Wir haben in beiden Häusern unterschiedliche Ausgangspositionen. Graz ist bei der Traumaversorgung nach Unfällen ganz vorne mit dabei. In Kalwang überwiegen mittlerweile orthopädische Operationen. Mehr als 500 künstliche Gelenke werden dort im Jahr operiert“, erklärt Weißenbacher.

Ausgezeichnete Spezialisten

In beiden Häusern gebe es ausgezeichnete Spezialisten, die sich in Zukunft mehr austauschen könnten. „Traumaspezialisten aus Graz werden auch in Kalwang tätig sein und orthopädische Spezialisten aus Kalwang in Graz“, erklärt Weißenbacher, der einräumt, dass es mit der Kages weiterhin Kooperationen geben werde. „Das ist wichtig, denn es ist für uns schwierig, Gefäß- oder Neurochirurgen, die man nach manchen Unfällen braucht, immer im Haus zu haben. Für eine eigene Abteilung gibt es zu wenig Fälle. Das Können eines Arztes besteht ja nicht nur aus Wissen, sondern auch aus Routine und Erfahrung“, so Weißenbacher.

Für die Patienten ergeben sich durch das UKH Steiermark Vorteile, meint Weißenbacher, der aufklärt: „Es muss kein Akutpatient befürchten, von einem Standort an den anderen verlegt zu werden. Was wir anbieten, sind schnellere Termine für orthopädische Operationen. Wenn in Graz längere Wartezeiten gegeben und in Kalwang Kapazitäten frei sind, dann können Patienten das nutzen“, erklärt der AUVA-Landesdirektor.

Personalmäßig werde es zu keinen Einsparungen kommen. „Die kollegialen Führungen in beiden Häusern bleiben. Aus diesem Kreis wird bis spätestens Ende März eine kollegiale Führung für das UKH Steiermark bestellt“, erklärt Weißenbacher die Vorgangsweise.