Tagelang wurden Waffenhändler im Bezirk Leoben von Soldaten eines Kaderpräsenzeinheitszuges des Jägerbataillons 18 aus St. Michael und der Militärpolizei in Graz im Bezirk Leoben verfolgt. Donnerstag Vormittag schnappte die Falle zu. Die sechs Männer wurden in einem Schanigarten auf dem Leobener Hauptplatz überwältigt. "Hände hoch", schreit ein Militärpolizist lautstark. Schnell sind die Männer umzingelt, für eine Flucht gibt es keine Chance.

Immer mehr Passanten, die am Leobener Hauptplatz unterwegs sind, bleiben neugierig stehen und schauen, was da passiert. "Weißt du, was los ist?", fragt ein älterer Herr einen Vorbeikommenden, während er mit seinem Handy Fotos macht. "Nein, das ist das Bundesheer", bekommt er zur Antwort.

"Für uns ist es total wichtig, dieses Szenario hier im innerstädtischen Bereich durch zu spielen. Es ist auch eine Ausnahme, dass wir mit den Männern der Militärpolizei so eng bei einer Übung zusammenarbeiten können. Das ist aber für Einsätze, wie beispielsweise im Kosovo, von großer Bedeutung. Den Zugriff auf die verdächtigen Waffenhändler machen die Militärpolizisten. Die KPE-Soldaten sichern dabei die Umgebung, nach innen und nach außen", erklärt Oberstleutnant Reinhard Bacher, stellvertretender Kommandant des Jägerbataillons 18 mit enormer Erfahrung bei Auslandseinsätzen.

Mittlerweile sind die Waffenhändler am Boden liegend dingfest gemacht und werden der Reihe nach gefesselt und in bereitstehende Autos  gebracht. Nach 20 Minuten ist der Zugriff zu Ende. "Wir haben im Moment in St. Michael einen Kaderpräsenzeinheitszug mit 30 Mann stationiert, haben aber Bescheid bekommen, dass wir schon bald wieder eine ganze KPE-Kompanie mit einer Mannstärke von 110 haben sollen. Das heißt rekrutieren und auch ausbilden", lässt Bacher in die Zukunft blicken.