Nach dem nächtlichen Sonderparteitag der Grazer Grünen haben die Jungen Grünen am Donnerstag einen Neuanfang gefordert: "Wir brauchen einen neuen Parteivorstand, der die Grazer Partei wieder vereinen kann. Wenn wir uns weiter auf Befehl der Bundespartei zerfleischen, werden die Grünen in Graz keine Zukunft haben", so Victoria Vorraber, Sprecherin der Jungen Grünen Steiermark, in einer Aussendung.

Bei der "größten Mitgliederversammlung aller Zeiten in Graz" hatten sich die anwesenden Grünen gegen die Bundesparteilinie ausgesprochen und die ÖH-Kandidatur der Grünen Studierenden akzeptiert. Weitere Tagesordnungspunkte seien wegen der späten Stunde vertagt worden, hieß es am Donnerstag seitens der Jungen Grünen, die von einer angespannten Sitzung und "trickreicher Verzögerungstaktik vonseiten der Parteiführung" sprachen. Von der Bundespartei seien zwei Stellvertreter von Eva Glawischnig sowie der Bundesgeschäftsführer zu der nicht öffentlichen Mitgliederversammlung nach Graz gekommen. Auch sie hätten die Mitglieder aber nicht vom Bundesparteikurs überzeugen können, meinte Vorraber.

"Dem Grazer Parteivorstand, der die Linie der Bundesparteispitze auf Biegen und Brechen mitgetragen hat, wird vonseiten der Jungen Grünen nahegelegt, sich zurückzuziehen, weil er offensichtlich die Grazer Partei mehr spaltet als zu vereinen. Nachdem es nach den verlorenen Gemeinderatswahlen, wo gerade die Grünen Studierenden und die Jungen Grünen den entscheidenden Beitrag zur Rettung des Sitzes in der Stadtregierung geleistet haben, beinahe zur Parteispaltung gekommen ist, ist es Zeit für einen Neuanfang", hieß es in der Aussendung der Jungen Grünen.

(APA)