Man glaubt es kaum: Die gesetzliche Gurtpflicht gibt es mittlerweile schon seit 42 Jahren in Österreich und immer noch gibt es bequeme Autofahrer, die auf den lebensrettenden Sicherheitsgurt im Fahrzeug verzichten. Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) verunglückten von 2012 bis 2016 in Österreich 1058 Pkw-Insassen tödlich, davon waren 348 Personen nicht angegurtet. Das sind immerhin 33 Prozent. In der Steiermark waren es 63 Personen von insgesamt 178 Getöteten (35 Prozent).

"Hier gibt es noch ein riesiges Potenzial, dass man die Zahl der Verkehrstoten weiter senken kann", sagt Peter Felber vom KfV. Ab heute startet man in Zusammenarbeit mit dem Land Steiermark, der Polizei, dem Öamtc und AUVA die Aktion "Gu(R)te Fahrt". Noch bis Juli tourt die Aktion durch die Bezirke. Dabei werden Pkw-Insassen durch die Polizei angehalten und zu einer Fahrt im Gurteschlitten bzw. Aufprallsimulator eingeladen. Dabei wird ein Aufprall von 10 km/h simuliert. Beim Auftakt der Aktion am Dienstag in Graz probierte auch Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) den Gurteschlitten - und erklärte, warum Aktionen wie diese auch heute noch wichtig sind.

Dass immer noch einige Gurtenmuffel Tricks anwenden, nur um sich nicht angurten zu müssen, bestätigt Wolfgang Staudacher von der Landesverkehsabteilung der Polizei. "Da gibt es welche, stecken eine lose Gurtschnalle in den Schaft, nur damit der automatische Warnmechanismus nicht anschlägt."