Es waren die vestiti italiani, die italienischen Kleider, aus längst vergangener Zeit, die die Gäste des "Ballo di Casanova" gestern im Grazer Congress ausführten. Stilecht hatten sich auch die Veranstalter in Schale geworfen: Giuseppe Perna und Markus Lientscher hatten aber ein Accessoire dabei, das man im Italien des 17. und 18. Jahrhunderts noch nicht kannte – es waren frisch erstandene piccole fotocamere, also Mini-Kameras, mit denen das Duo den Ballabend dokumentierte.

Perna, selbst un italiano, ein waschechter Italiener, hat Teile seiner Eröffnungsrede auf Italienisch gehalten und bedankte sich bei seinen amici a Graz, seinen Freunden in Graz, für die langjährige Treue. Aber nicht nur hier, sondern auch bei jenen aus Germania (Deutschland), Svizzera (der Schweiz) oder eben bella Italia (dem schönen Italien).

Hintergrund der Danksagung: Aus all diesen Ländern haben Menschen Karten für den Grazer Tanzabend gekauft. "Solche Bälle gibt es in Italien kaum noch", waren sich die Veranstalter schon vorab sicher.

Veranstalter in Masken: Markus und Alexandra Lientscher, Astrid Perna-Benzinger und Giuseppe Perna
Veranstalter in Masken: Markus und Alexandra Lientscher, Astrid Perna-Benzinger und Giuseppe Perna © ballguide

Der 17. "Ballo di Casanova" bot abseits dessen wieder jede Menge Showeinlagen wie eine Rokoko-Theateraufführung und musica italiana, also jede Menge Italo-Musik, etwa von I Dolci Signori und Jumpin’ up.

Darüber hinaus ging es in der Nacht hoch hinaus – sowohl bei der Eröffnung als auch unter der Kuppel im Foyer wurde Seilakrobatik geboten.

Die Stimmung der rund 1000 Gäste war jedenfalls perfekt und ausgelassen. Kein Wunder, durfte am "Ballo di Casanova" kein Lied fehlen, dass die primär österreichischen Gäste an unser Nachbarland erinnerte.

Spektakuläre Seilakrobatik aus Italien
Spektakuläre Seilakrobatik aus Italien © ballguide/Tamara Mednitzer

Jedenfalls: Von "Viva la mamma" bis zu "Azzuro" reichte die musikalische Palette. Zum Auftakt gab es dennoch stilecht einen valzer (Walzer). Ein bisschen österreichische Kultur durfte auf Casanovas Ball nicht fehlen.

Der Ball war auch heuer wieder eine wahre Pracht an stilechten Mode-Highlights. Kein Wunder, dass manch einer vor Entzückung "che belissimo", also "wie schön", schrie. Auch abseits der Masken trugen die Besucher vielfach alte italienische Kleidung.

Die Veranstalter, hier Markus Lientscher, waren mit Mini-Kameras unterwegs
Die Veranstalter, hier Markus Lientscher, waren mit Mini-Kameras unterwegs © ballguide/Tamara Mednitzer

Dazu wurden Tramezzini und Prosecco serviert. Auch Campari und Aperol Spritz durften am italienischen Ball nicht fehlen. Und gegen Ende, also gegen 1.30 Uhr, hieß es wieder pasta per tutti. Mit diesen "Nudeln für alle" endet der Ballabend dann traditionell langsam aber doch.