Es war zwar fast tägliche Routine, aber ich empfand sie trotzdem immer als etwas Besonderes. Schließlich führte sie einen, der aus der Provinz kam, durch die schönste Straße von Graz. Als Lehrling in der Buchhandlung in der Sporgasse, es war um 1975, schickte man mich gleich nach Ladenöffnung aus, die Bankauszüge zu holen. Der Weg führte durch die langsam erwachende Herrengasse, deren Geschäfte sich für ihre Kunden bereit machten, zum Eisernen Tor zur Länderbank. Die befand sich dort, wo heute die hervorragend sortierte Buchhandlung Moser ihren Sitz hat. Der Weg führte an einer Kaffeefirma vorbei, die sich ein paar Schritte nach dem heute rot gefärbelten Haus mit alteingesessener Apotheke befand. Aus deren Türe ergoss sich am frühen Vormittag das intensive Aroma frisch gerösteten Kaffees in die ganze Herrengasse. Mittlerweile alter Kaffee – die Firma gibt es an dieser Adresse längst nicht mehr, wie auch andere klingende Namen alteingesessener Handelsfirmen aus dieser Einkaufsstraße schwanden.