Nach der letzten Nationalratswahl 2013 war Graz (nach Auszählung der Briefwahlstimmen) ganz klar in grüner Hand. Die Grünen holten seinerzeit 21,7 Prozent der Stimmen und lagen damit vor der FPÖ (19,3 Prozent) und der SPÖ (18,5 Prozent). Die amtierende Bürgermeister-Partei, die ÖVP, landete damals nur am vierten Platz und kam auf 17,1 Prozent.

Diesmal ist (noch ohne Auszählung der Briefwahlstimmen) alles anders: Während die neue Volkspartei von Sebastian Kurz bundesweit in den ersten Hochrechnungen am ersten Platz liegt, muss sie sich in Graz mit dem zweiten Rang zufriedengeben. Die Landeshauptstadt wird ihren Ruf als politisches Chamäleon einmal mehr gerecht - und wählt anders, als in den letzten Jahren.

Platz 1 geht demnach an die SPÖ - sie gewinnt 8,45 Prozentpunkte und landet bei 27,59 Prozent. Dahinter die ÖVP mit 26,45 Prozent (+10,32) und die FPÖ mit 21,11 Prozent (+0,4). Der vierte Rang geht an Neos mit 8,16 Prozent (+1,22), erst dahinter liegen die Grünen, die nur etwa ein Viertel der Stimmen von 2013 halten können und ein Debakel erleiden: Die 5,79 Prozent sind ein Minus von 14,6 Prozentpunkten. Peter Pilz hingegen kommt mit Anhieb auf 6,9 Prozent. Detailergebnisse aus den Bezirken finden Sie hier.

Die Briefwähler könnten den ersten Platz in der Landeshauptstadt aber noch drehen. SPÖ und ÖVP trennen nur 1.370 Stimmen. Die Stadt hat 36.963 Wahlkarten ausgegeben. Detailergebnisse aus allen Gemeinden und Bezirken der Steiermark finden Sie hier. Die Wahlbeteiligung bei der Nationalratswahl lag in Graz bei 60,8 Prozent und damit geringfügig höher als 2013.

Zum Vergleich: 2008, bei der vorletzten Nationalratswahl, landete die ÖVP am ersten Platz (22,5 Prozent), vor SPÖ (22,5 Prozent), Grüne (18,8 Prozent) und FPÖ (15,3 Prozent).