Alle neun Hauptstädte wurden in einem Städteranking von Greenpeace nach verkehrsrelevanten Kategorien, darunter öffentlicher Verkehr und Luftqualität, miteinander verglichen: Wien landete auf dem ersten Platz – gefolgt von Bregenz und Eisenstadt - und ist somit die klimafreundlichste Stadt. Graz schneidet am schlechtesten ab und belegt den letzten Platz. Handlungsbedarf sieht Greenpeace jedoch bei allen Städten.

Für das Ranking hat Greenpeace sieben verkehrsrelevante Kriterien herangezogen: Untersucht wurden der Anteil der verschiedenen Verkehrsmittel, die Luftqualität, der Radverkehr, der öffentliche Verkehr, die Parkraumbewirtschaftung, die Fußgängerfreundlichkeit sowie der alternative Individualverkehr.

Das Landeshauptstädte-Ranking
Das Landeshauptstädte-Ranking © Angie Rattay/Greenpeace

Im Bereich Radverkehr konnte nur Wien punkten: Rund 48 Prozent des Straßennetzes ist für das Rad ausgebaut. Auch die Anzahl der Citybike-Stationen (insgesamt 121 Stationen) pro 1.000 EinwohnerInnen konnte überzeugen. In Salzburg, in dieser Kategorie auf dem vorletzten Platz knapp vor Graz, gibt es hingegen bislang nur einen Testbetrieb. „Das Bike-Sharing-Angebot in den Städten muss ausgebaut werden. Wenn man spontan einen Freund besuchen will oder raus ins Grüne möchte, kann ein City-Bike ganz nützlich sein. Dann fällt es einem auch nicht schwer, auf das Auto zu verzichten“, betont Pawloff.

Auch in der Kategorie öffentlicher Verkehr konnten Wien den erste Platz belegen, gefolgt von Bregenz.

Graz landet im Landeshauptstädte-Ranking insgesamt auf dem letzten Platz. Besonders in der Kategorie Luftqualität schnitt die Stadt schlecht ab. Sowohl die Stickstoffdioxid-, als auch die Feinstaubwerte liegen weit oberhalb des EU-Grenzwerts. Eisenstadt konnte in dieser Kategorie als Sieger hervorgehen.

Graz landete im gesamten Ranking auf dem letzten Platz
Graz landete im gesamten Ranking auf dem letzten Platz © Angie Rattay/Greenpeace

In der Kategorie Parkraumbewirtschaftung teilen sich Klagenfurt und St. Pölten den letzten Platz: Grund dafür ist der sehr geringe Anteil an Kurzparkzonen gemessen an der Gesamtfläche, mit 1,5 bzw. 0,7 Prozent. Muss für das Parken grundsätzlich nicht bezahlt werden, dann ist es insgesamt billiger mit dem Auto, statt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt zu fahren. Auch die Kosten der durchschnittlichen Parkgebühr im Vergleich zum Einzelticket für den öffentlichen Verkehr sind zu niedrig angesetzt. „Wenn das Ticket für den Bus fast doppelt so viel kostet, wie eine Stunde Parken, dann fehlt der Anreiz das Auto stehen zu lassen“, so Pawloff. Deutlich besser schneidet hier Wien ab, knapp gefolgt von Linz und Graz.