Der schmerzende Stachel, den sich die Damen des Grazer Park Clubs im Vorjahr eingetreten haben, sitzt noch heute tief. Wegen nur eines verlorenen Doppels verpassten die Steirerinnen den erhofften Meistertitel in der Staatsliga A, den sich stattdessen das Team OÖ schnappte. Heuer soll diese Scharte aber ausgemerzt werden - und der Verein lässt sich das Unternehmen „Meisterkrone“ auch einiges kosten.

Obwohl, eigentlich ist es nicht der Park Club selbst, sondern Vize-Präsident und Gönner Hans-Peter Kamper („Als Mäzen möchte ich nicht bezeichnet werden, denn der ist immer nur der Depp“), der tiefer ins Börserl greift, um diesen Traum zu erfüllen. Zwar schweigt man sich über Zahlen aus, doch wird die vom Park Club engagierte Weltranglisten-26. (!) Anastasija Sevastova schon einiges kassieren, damit sie in der Tennis-Provinz den Schläger schwingt. Zustande gekommen ist der Deal laut Kamper dank der steirischen Tennis-Präsidentin Barbara Muhr, die ihre Kontakte Richtung Ronald Schmidt spielen ließ. Der Steirer ist Sevastovas Trainer und Freund in einer Person.

Genug Asse im Talon

Lisa Moser
Lisa Moser © APA/EXPA/ JUERGEN FEICHTER

Bleibt natürlich die Frage, ob und wann die Lettin für die Grazerinnen antreten wird. Los geht's am 20. Mai mit der Auswärtspartie bei Wr. Neudorf. Um sich ein Ticket für das „Final Four“ zu sichern, wird man die Dienste Sevastovas in den Gruppenspielen nicht unbedingt benötigen. Dafür hat man mit drei Sloweninnen, zwei Tschechinnen, Lisa Moser und der ebenfalls neu an Bord geholten Nicole Rottmann die nötigen Asse im Talon.Beim „Final Four“ selbst (voraussichtlich 8. bis 10. September) droht die Gefahr, dass Sevastova noch bei den gleichzeitig stattfindenden US Open im Einsatz ist. Allerdings müsste die 26-Jährige, die vergangenes Jahr in New York sensationell bis ins Viertelfinale marschierte, dafür zumindest wieder in die zweite Turnierwoche einziehen.

GAK mit Außenseiterchancen

Barbara Haas
Barbara Haas © APA/HELMUT FOHRINGER

Als größter Konkurrent gilt das titelverteidigende Team OÖ, wo Österreichs Nummer eins Barbara Haas sowie ihre starken Landsfrauen Julia Grabher, Pia König und Melanie Klaffner genannt sind. In derselben Gruppe (A) ist auch die von der frischgebackenen steirischen Hallenmeisterin Kerstin Peckl angeführte Mannschaft des GAK zu finden. Allerdings haben die Murstädterinnen höchstens Außenseiterchancen.Noch ein Blick zu den Herren: Dort ist die Steiermark in der Staatsliga A gleich mit drei Mannschaften vertreten. Neben Titelverteidiger Gleisdorf kämpfen auch Irdning und Gratkorn um die Meisterehre.

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