Die Kunst-Universität feiert heuer ihr 200-Jahr-Jubiläum, die Erfindung des Fahrrades ebenfalls - da trifft es sich, dass die KuG gemeinsam mit der Karl-Franzens-Universität als fahrradfreundlich zertifiziert wurde. Es sind die ersten diesbezüglichen Auszeichnungen in Österreich, verliehen von der Forschungsgesellschaft Mobilität und der Radlobby Argus. "Hier im Park hat bereits einer der berühmtesten Radfahrer seine Runden gedreht", sagt Eike Straub, KuG-Vize-Rektor, "nämlich Erzherzog Johann." Er soll damals mit dem Drais-Rad unterwegs gewesen sein.

Beide Universitäten zeichnen sich durch offensives Mobilitätsmanagement aus. "Wir haben ein Anreizsystem", erzählt Peter Riedler, Vize-Rektor der Karl-Franzens-Universität. "Wer auf einen Autoparkplatz verzichtet hat, konnte ein Fahrrad, das eigentlich 700 Euro Wert ist, um 160 Euro erwerben." Mittlerweile sind mehr als 1000 dieser Uni-Fahrräder in der Stadt unterwegs. Die KuG hat nach demselben Modell bereits 100 eigens gebrandete Fahrräder an Mitarbeiter verkauft. "Damit ist bei uns praktisch jeder dritte Mitarbeiter mit dem Fahrrad unterwegs", so Straub.

Zu diesen offensiven Maßnahmen kommen noch eine Reihe weiterer: Der KuG-Innenhof ist heute kein Autoparkplatz mehr, sondern ein attraktiver Platz mit Aufenthaltsqualität, die KF Uni plant gerade 500 weitere Fahrradabstellplätze, und vieles mehr.

All das hat die Jury von "Bike2Work" überzeugt. "Das Zertifikat basiert auf einem EU-Projekt", so Margit Braun von der Forschungsgesellschaft Mobilität. Dort wurde ein Kriterienkatalog entwickelt, der nun in elf EU-Ländern zum Einsatz kommt. Das Zertifikat gilt für drei Jahre.