Heil Euch Kameraden". So wird man im Web-Shop des rechtsextremen Aufruhr-Versandes begrüßt. Nun sollen nicht nur zwei Mitarbeiter des dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf dort T-Shirts und einschlägige Literatur bestellt haben. Erstmals ist auch ein aktiver FPÖ-Politiker auf der den Grünen vorliegenden Bestellliste aufgetaucht, wie die Wochenzeitung "Falter" berichtet: Der Grazer freiheitliche Klubchef Armin Sippel soll im Oktober 2004 unter anderem ein Polo-Hemd "Germania - 88 wear (mit Kragenaufdruck)" bestellt haben. In der Szene ist "88" ein Code für "Heil Hitler", weil H der achte Buchstabe im Alphabet ist.

Fälschung. Gegenüber der Kleinen Zeitung streitet Sippel die Bestellung ab und spricht von Fälschung. "Ich bin schockiert, wie mein Name auf die Liste kommt. Ich habe weder etwas bekommen noch bezahlt und werde rechtlich Schritte einleiten". Dass Post- wie Email-Adresse und die Telefonnummer korrekt sind, gesteht Sippel aber ein. Beim Aufruhr-Versand können sich Neonazis mit einschlägigem Liedgut, Aufnähern und Gewand eindecken, zum Beispiel mit dem T-Shirt, auf dem vorne "Sonnenstudio 88" prangt und am Rücken mit "auch ohne Sonne braun".

Vorwürfe. Während FP-Chef Heinz Christian Strache zu den Vorwürfen schweigt, betont Sippel: "Ich distanziere mich von jeglicher Form von nationalsozialistischen Gedankengut." In Graz ist der Burschenschafter - "Germania im CDC" - vor einem Jahr durch seine Umtriebe auf der Internetplattform "studiVZ" aufgefallen, Parteifreunde haben ihn als Rechtsaußen charakterisiert.