Im Zeitraum bis 2015 wird rund ein Zehntel der steirischen Spitalsbetten einer anderen Verwendung zugeführt oder ersatzlos gestrichen. Das sieht der "Regionale Strukturplan Gesundheit" (RSG) vor, den das Land und die Krankenkasse derzeit erarbeiten. In Summe werden 228 der 6.900 Spitalsbetten eingespart, was einem Minus von 3,3 Prozent entspricht. 457 Betten werden umgewidmet, vor allem in Richtung Intensivmedizin, Altenpflege und Psychiatrie. Eingespart wird bei chirurgischen und internen Abteilungen.

Bedürfnisse. Laut Gesundheitslandesrat Helmut Hirt werden die neuen Pläne exakt an den (geschätzten) Bedürfnissen der Bevölkerung entwickelt. Stark im Vormarsch sind psychiatrische Erkrankungen, Diabetes und die Schlaganfall-Gefahr. Bei den Herz-Kreislauf-Krankheiten will man hingegen durch verstärkte Vorsorge den Bedarf in Grenzen halten.

Versorgungsnetz. Die künftige Gesundheitsstruktur ist somit ein "Spiegel" der Gesundheitsrisken in der Bevölkerung. So wird es etwa am Grazer Klinikum künftig 126 statt bisher 69 Betten auf Intensivstationen geben. Auch das Versorgungsnetz für ältere Menschen wird dichter. Chirurgische Patienten sollen vermehrt tagesklinisch behandelt werden.

Mehr Angebot bei Dialyse. Für die Patienten soll sich vor allem der Übergang zwischen Spital und "extramuraler" Versorgung in Arztpraxen verbessern. Typisch für dieses Problem ist etwa das Chaos rund um Magnetresonanz-Untersuchungen im LKH Stolzalpe, wo Patienten "von außen" teilweise nicht untersucht werden (die Kleine Zeitung hat berichtet). Dieses Problem soll nun gelöst werden, indem Land und Krankenkassa in einen gemeinsamen Finanztopf einzahlen. Auch für Dialysepatienten gibt es Hoffnung: Im Spital und in externen Labors sollen künftig gleiche Preise gelten. "Bis 2015 sind die Entfernungen für alle Dialyse-Patienten zumutbar", verspricht der Geschäftsführer des steirischen Gesundheitsfonds, Harald Gaugg.

Kuriosum. Im Bezirk Liezen wird es künftig (dank LKH Bad Aussee) mehr Spitalsbetten geben. Auch bei Fachärzten soll sich in den Regionen einiges verbessern. Ein Kuriosum: Die drei neuen Spitäler-Chefs dürfen bei den Planungen nicht mitreden, sondern bekommen das Konvolut "vorgesetzt".